"Geht nicht"? Aber ja doch. Und wie es geht ...
Der Kirchenkreis Norden entwickelte ein Projekt, das die finanzielle Eigeninitiative unsrer Kirchengemeinden bonifiziert. Neue Mittel werden aufgebracht, um Stellen zu halten - der Kirchenkreis wünscht sich eben dies! Und legt auf jede vor Ort eingeworbenen zwei Euro einen Euro drauf.
Beispiel: Aufgrund sinkender Gemeindegliederzahlen umfasst eine Gemeinde nur noch 1.750 Gemeindeglieder - statt wie bisher eine 1,0-Pfarrstelle, könnte die Gemeinde sich jetzt nur noch eine 0,75-Pfarrstelle leisten. Was tun? Mit Nachbargemeinden zusammenlegen, weniger Personaleinsatz vor Ort akzeptieren? Der Kirchenkreis bietet an: Wenn Ihr vor Ort zusätzliche Finanzen für den Erhalt der vollen Pfarrstelle aufbringt, bonifizieren wir Eure Initiative im Verhältnis 1 zu 2.
Dafür hat der Kirchenkreis einen eigenen Innovationsfonds aufgelegt: Auf nahezu einstimmigen Beschluss der Kirchenkreissynode hin werden die Zinsen aus dem gemeinsamen Kapitalfonds aller Gemeinden bei 2 % abgeschöpft - diese Zahl wurde schon vor vielen Jahren auf 1 % gesenkt, so dass der Fonds lange Zeit stabil blieb. Um ihn in Zeiten niedrigster Zinsen aufrecht zu erhalten, flossen Sonderzahlungen aus der Landeskirche (u.a. "Strukturanpassungsfonds") und zuletzt auch Mittel aus der allgemeinen Rücklage ein. Trotz widriger Zins-Umstände: Der Fonds kann stabil gehalten werden. Sehr viele Gemeinden profitieren davon.
Denn nicht nur Pfarrstellen-Anteile - auch Anteile von Diakonen- bzw. Kirchenmusik-Stellen werden bonifiziert. Und weil das für alle gut ist, haben wir das Modell schon bald auf "kleinere" Mitarbeiter-Stellen ausgedehnt: etwa auf "450-Euro-Stellen" in der Jugendarbeit.
Der Effekt: eine Verlebendigung der Gemeindearbeit. Landauf, landab.