Erfolg "im offenen Maul eines hungrigen Krokodils"

Norderney / Kadeba (Südsudan), 25. November 2020

Kategorie "Friedensarbeit": 1. Preis für Trauma-Healing der Norderneyer Partner im Südsudan

Erfolgreiche Friedensarbeit: Sylvester und Ambrose Kambaya

Der Freundeskreis Kadeba, der unter dem Dach der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Norderney agiert, freut sich. Er hat gemeinsam mit weiteren Institutionen für Freunde, darunter Sylvester und Ambrose im Süd-Sudan, Trauma-Heilungsseminare finanziert. Sylvester und seine Kollegen hatten in den vergangenen anderthalb Jahren diese Seminare in Kadeba und Umgebung angeboten. Dabei machten sie die Erfahrung, so heißt es in einer Pressemitteilung von Pastor i.R. Günter Selbach (Norderney), dass sowohl die Militärs der Regierung als auch die Opposition um Hilfe baten.

Sylvester sollte für beide Seiten dies spezielle Seminar abhalten. In einem seiner Berichte soll er geschrieben haben, dass sie sich gefühlt hätten, „als ob wir zwischen dem offenen Maul eines hungrigen Krokodils“ stecken würden. Am Ende der Seminare reichten sich laut Selbach beide Parteien die Hände und baten um Vergebung.

Ende Oktober hätten Sylvester und Ambrose dann ihre Erfahrungen in einem Bericht zusammengefasst und ihn zum jährlich stattfindenden Treffen der Nicht-Regierungs-Organisation geschickt. Das Treffen fand in diesem Jahr in Juba statt. Ziel war, nachbarschaftliche Projekte und Aktivitäten zu entwickeln, die der Versöhnung und dem Frieden dienen. „Das schöne Ergebnis wurde Ende Oktober verkündet“, so Selbach. Die Education and peace foundation (EPF) zeichnete das Projekt mit dem ersten Preis in der Kategorie „Friedensarbeit“ aus. Selbach: „Ich hoffe noch mehr, dass im ganzen Süd-Sudan, ausgehend von Kadeba der gelebte Frieden zwischen den Menschen vor Ort sich ausbreitet wie eine ansteckende Gesundheit.“

Apropos Gesundheit: Zusammen mit dem Kirchenkreis Norden hatte der Freundeskreis eine weitere Finanzhilfe in den Süd-Sudan geschickt, insgesamt 4 000 Euro. Von dem Geld wurden Masken, Desinfektionsmittel und Informationsmaterial besorgt. Selbach: „Und dann sind wiederum Sylvester und ein Team Mitte Oktober nach Kadeba gereist und haben die Materialien verteilt, vor allem aber die Menschen im direkten Gespräch über die notwendigen Hygienemaßnahmen informiert. Das ist in Afrika besonders wichtig, weil die Menschen in viel stärkerem Maße gewohnt sind, sich nahe zu sein. Händereichen, Umarmung gehören dort wesentlich zum alltäglichen Miteinander dazu. Selbach freut sich über die Unterstützung und hofft, dass sich weiterhin viele beteiligen werden. „Wir freuen uns über jede Finanzhilfe“, heißt es in der Pressemitteilung.

Spendenquittungen sind selbstverständlich. Überweisungen müssen mit dem Vermerk „Kadeba, Projekt“ oder „Kadeba, Logistik“ auf das zentrale Konto zum Kirchenamt nach Aurich gehen: Kirchenamt Aurich, IBAN DE35 5206 0410 0000 0062 62, Name und Postadresse sollten nicht vergessen werden, damit die Spendenquittung zugestellt werden kann.

Veröffentlichung mit herzlichem Dank an den OSTFRIESISCHEN KURIER!