Im Klangraum des trinitarischen Grußes

Hage, 18. September 2022

Predigt als Rettungsdienst für die Seele: Rettungssanitäter Thorsten Fritz ist neuer Prädikant

Den "Klangraum des trinitarischen Grußes" eröffnete Thorsten Fritz im Gottesdienst zu seiner Einführung als Prädikant. In einer theologisch anspruchsvollen Predigt legte er alles Gewicht auf den Inhalt der Kanzelrede: Im Sinne des Apostels gehe es weder um den Prediger, noch um seine Rhetorik - sondern um Gott selbst!  Der trinitarische Kanzelgruß sei keine dogmatische Behauptung, sondern "wie eine Grammatik, die die Sprache regelt". In der Hoffnung darauf, dass der dreieinige Gott selber wirke, sei die Predigt "Zuspruch und Segenswort".

Die einladende Ernsthaftigkeit seiner trinitarischen Auslegung passte zum feierlichen Charakter des gesamten Gottesdienstes: Als voluminöser Klangkörper unterstrich der Posaunenchor die trinitarische Feierlichkeit. Den liturgischen Eingangsteil gestaltete Pastor Frank Weßler, bei der Einsegnungshandlung assistierten außerdem Pastor Ingo Wiegmann, Kirchenvorsteherin Lilli Eden und die angehende Prädikantin und Lektorin Herma Heyken.

Superintendent Dr. Helmut Kirschstein skizzierte die Lebens- und Glaubensbiographie des neuen Prädikanten unter dem Lobpreis des Wochenspruchs, der zur dazu aufrufe, die Weichenstellungen Gottes im eigenen Leben nicht zu vergessen. Thorsten Fritz habe als ehrenamtlicher Mitarbeiter so ziemlich alles gemacht, was man zum Leben einer Kirchengemeinde beitragen könne. Wie die damalige Diakonin Elke Bentlage (die den Gottesdienst mitfeierte), habe vor allem Pastor Gerd Bohlen (späterer Superintendent in Rhauderfehn) den Konfirmanden und Jugendlichen auf seinen "Segensweg" gebracht. Thorsten Fritz verzichtete allerdings darauf, Theologie zu studieren, weil das Überangebot angehender Pastoren in den 90er Jahren die Übernahme einer Pfarrstelle unwahrscheinlich werden ließ. Stattdessen sei er in den Rettungsdienst gegangen, arbeite mittlerweile als Leiter der Rettungswache Norden-Nesse-Pewsum, sei aber mit halber Stelle immer noch im Fahrdienst bei den Menschen: Eine Art "Rettungsdienst" versehe er nun auch durch die Predigt des Evangeliums, die darauf abziele, "Menschenseelen davor zu bewahren, verloren zu gehen". Alle Weichenstellungen mündeten tatsächlich in den heutigen Tag und diesen Gottesdienst: "Irgendwie war eben doch alles richtig!"

Mit langanhaltendem Applaus begrüßte die Hager Gemeinde ihren neuen Prädikanten: dankbar für seinen Weg. Und für die Wege Gottes!