"Das Reich Gottes ist unsre Mission!"

Berlin / Norden, 06. Januar 2022

Norder Superintendent in Berlin als Vorsitzender der Gossner Mission eingeführt

Viel Zuspruch: ermutigender Applaus nach erfolgter Einsegnung des neuen Vorsitzenden

„Das Reich Gottes ist unsre Mission!“ Diesen Grundsatz unterstrich der Norder Superintendent Dr. Helmut Kirschstein jetzt in einer programmatischen Predigt in Berlin. Anlass dazu war seine Einführung als Vorsitzender der Gossner Mission. Zweimal war diese Einführung aufgrund der Corona-Pandemie verschoben worden – nun fand das Ereignis im Rahmen des traditionellen Epiphanias-Gottesdienstes statt, zu dem das Berliner Missionswerk und die Gossner Mission schon seit Jahren gemeinsam einladen.

Ort der Veranstaltung war erstmals die frisch renovierte Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte. Frisch und abwechslungsreich ging es auch im Licht des Weihnachtsbaums zu: Beide Direktoren der einladenden Missionswerke – Dr. Christof Theilemann (BMW) und Christian Reiser (GM) – begrüßten die zahlreichen Gäste in der Kirche und an den Bildschirmen, denn das Ganze wurde live auch professionell per Stream auf YOUTUBE übertragen. Musikalisch überraschte das Berliner Orient-Ensemble mit türkischen und nahöstlichen Klängen auf traditionellen Instrumenten (Oud, Buzuq, Qanun), während KMD Kilian Nauhaus unter anderem mit einer Fuge Felix Mendelssohn Bartholdys an der Orgel brillierte. Zusammen mit Pfarrerin Meike Waechter, Referentin für Gemeindedienst im BMW, brachten vier junge ökumenische Freiwillige besondere Farbe in die Veranstaltung: Die Süd-Nord-Volunteers aus Indien, China und Schweden sprachen ihre Gebete teils in ihrer Landessprache und unterstrichen so die globale Weite des Evangeliums.

Ein feierlicher Höhepunkt war dann die liturgische Einführung des neuen Gossner-Vorsitzenden: Oda-Gebbine Holze-Stäblein, ehemalige Landessuperintendentin von Ostfriesland und seit vielen Jahren Mitglied im Kuratorium wie im Vorstand der Gossner Mission, erinnerte in ihrer Ansprache daran, dass sie Dr. Kirschstein vor rund 20 Jahren bereits als Superintendent in der Norder Ludgerikirche eingeführt hatte. Mit persönlichen Worten und großer Herzlichkeit zeichnete sie Schwerpunkte des Engagements von Dr. Kirschstein nach. Die Einsegnung und den Zuspruch biblischer Voten nahm sie schließlich gemeinsam mit den beiden Direktoren und den weiteren Mitgliedern des Gossner-Vorstands vor.

In seiner programmatischen Predigt griff der Norder Superintendent auf seine kürzlichen Erfahrungen im Norden Ugandas zurück. Sein Plädoyer für eine aktive Wahrnehmung der christlichen Mission knüpfte an den ganzheitlichen Einsatz der ugandischen Partner an, der von der seelsorgerlichen Heilung persönlicher Traumata über die gesellschaftspolitische Verantwortung bis zur Arbeit an einer Christus gemäßen Weltordnung reiche – „darf unser Missionsverständnis dahinter zurückbleiben?“ Wie Godfrey Loum als neuer Bischof von Gulu den „Mission Focus“ seiner anglikanischen Diözese offenlegte, komme auch in Deutschland alles darauf an, angesichts komplexer kirchlicher Herausforderungen wesentliche Prioritäten zu setzen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit“, nahm der Prediger die Weisung Jesu auf – dann werde sich „alles Andere“ fügen.

Da der sonst übliche Empfang entfallen musste, stellte der Berliner Landesbischof Christian Stäblein im Anschluss an den Gottesdienst – rückblickend auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2021 – wichtige Ereignisse aus beiden Missionswerken dar. Auch er gratulierte dem neuen Vorsitzenden der Gossner Mission und erinnerte sich schmunzelnd daran, dass er den „neuen Fahnenträger“ Dr. Kirschstein zu Beginn seiner eigenen Zeit als junger Pastor in Lengede (Kirchenkreis Peine) kennengelernt hatte: Damals hatte er für ein Gemeindefest „Kirchenfahnen“ bei dem schon etwas älteren Kollegen in Klein Ilsede abgeholt und sei ihm so erstmals begegnet. Eine weitere Anekdote, die die Festveranstaltung in ein warmes persönliches Licht tauchte – passend zu Epiphanias.