Begegnungen, Einblicke, gemeinsame Feiern

Hamburg / Norden, 09. Mai 2022

10 Jahre Partnerschaft: Delegation aus Uganda besucht Kirchenkreis Norden

Herzlicher Empfang am Flughafen Hamburg: Superintendent Dr. Helmut Kirschstein und Karin Rosenberg-Zimmermann, die als Leiterin des Osteeler Kindergartens "Schneckenhaus" eine besondere Partnerschaft zur KiTa in Agung pflegt, nahmen die ugandische Delegation in Empfang. Lange Gesichter gab es dennoch, denn das komplette Gepäck war in Istanbul stehengeblieben. Erst drei Stunden später konnten alle erleichtert aufatmen: Es kam mit dem nächsten Flieger...

Glücklich angekommen: Eingeladen von Superintendent Dr. Helmut Kirschstein, hat eine Delegation aus Uganda nach Monaten intensiver Vorbereitung in Hamburg deutschen Boden betreten. Zum ersten Mal – denn für alle Mitglieder ist Deutschland und insbesondere der Kirchenkreis Norden absolutes Neuland! Unter der Leitung von Bischof Wilson Kitara (Kitgum) und Bischof Godfrey Loum (Kitgum) werden die 10 Vertreter der anglikanischen Church of Uganda Gemeinden und Einrichtungen. Höhepunkte sind der erste Gossner-Tag in Hannover (13.-15. Mai) und der 3. Ostfriesische Gossner-Tag in Norden (21./22. Mai), der auch als Eine-Welt-Fest des Kirchenkreises begangen wird. Da die Uganda-Partnerschaft in enger Verbindung mit der Gossner Mission steht, wird die Delegation – begleitet durch Mitglieder des Norder Freundeskreises – in den letzten drei Tagen auch noch Berlin besuchen, wo ein Besuch des STASI-Gefängnisses Hohenschönhausen, der Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße und des Deutschen Bundestags den Gästen Einblicke in die deutsche Geschichte und Gegenwart eröffnen sollen.

Schon zuvor ist das Programm bunt und abwechslungsreich: Beginnend mit Andacht, Orgel- und Kirchenführung in Ludgeri, geht es nach einem Begrüßungsabend des Freundeskreises in Leezdorf für einen ganzen Tag nach Juist, wo sich die kirchliche Arbeit in Gemeinde und Tourismus vorstellt. Gemeinsam trifft man sich mit diversen Gemeindekreisen zum Bibellesen in Großheide. Im Männerkreis Ludgeri werden insbesondere die Vertreter der ugandischen Männerarbeit über ihren Beitrag zur Friedensentwicklung im traumatisierten Norden des Landes berichten, während in Norddeich eine Veranstaltung der Kirchenkreis-Frauenarbeit das entsprechende Engagement der Frauen bedenkt. Auch der Besuch diakonischer Einrichtungen des Kirchenkreises und ein intensiver Gedankenaustausch mit dem Kirchenkreis-Jugendkonvent stehen auf dem Programm. Einen besonderen Höhepunkt markiert das Symposion zu „Flucht,Vertreibung, Integration“ in der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, bei dem Binnenflüchtlinge aus Uganda und Indien, aktuelle Migranten aus Syrien und dem Iran sowie Vertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten ihre Lebenserfahrungen austauschen.

Aber auch über den kirchlichen Kontext hinaus passiert viel Begegnung: Aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums der Partnerschaft tragen sich die Bischöfe beim Delegationsgespräch mit dem Bürgermeister ins „Goldene Buch“ der Stadt Norden ein. Besucht wird auch die Conerus-Schule / BBS, der Kindergarten „Schneckenhaus“ in Osteel sowie der Biolandhof Agena in Schoonorth. Um die gesellschaftliche Relevanz kirchlicher Arbeit in Uganda wie in Deutschland geht es beim Treffen mit lokalen politischen Initiativen in der Aula des Ulrichsgymnasiums (Initiativen „Unverpackt“, „Norden Rettet“, Klimagruppe Norden) sowie Mitarbeiterinnen des Emder Frauenhauses und der Psychologischen Beratungsstelle in der Westgaster Mühle („Gewalt gegen Frauen – Chancen zur Prävention?“).

Über so viel inhalts-schwere Programmpunkte sollen aber auch Spaß und touristische Highlights nicht zu kurz kommen: Die Delegation wird sowohl die Seehundaufzucht-Station in Norddeich, als auch das Moormuseum in Moordorf besuchen. Und schließlich wird geboßelt: Der Männerkreis Ludgeri lädt Männer wie Frauen dazu ein, sich im fröhlichen Wettkampf mit Uganderinnen und Ugandern zu messen.

Die Partnerschaftsbegegnung wird unterstützt vom Präventionsrat Norden und durch die Friedensarbeit der Landeskirche Hannovers. Der Besuch dauert insgesamt vom 9. bis 25. Mai. Wer sich für die Teilnahme an einzelnen Programmpunkten interessiert, kann Näheres über die Superintendentur erfahren: Telefon 04931-189760 oder sup.norden@evlka.de.