Applaus für eine "Frau des Wortes Gottes"

Norden, 30. Juni 2019

Herma Heyken feierlich als neue Lektorin in der Norder Ludgerikirche eingeführt

Norden, 30. Juni `19 - Eine „Frau des Wortes“ sei sie schon längst gewesen – jetzt werde sie offiziell als „Frau des Wortes Gottes“ eingeführt. Das sagte Superintendent Dr. Helmut Kirschstein bei der feierlichen Übertragung des Lektorenamtes an die Norder Kirchenvorsteherin Herma Heyken. In einem Festgottesdienst in der Ludgerikirche beteiligten sich mehrere KirchenvorsteherInnen an der „inszenierten Lesung“ des Sonntags-Evangeliums. Auch an der Einsegnung nahmen Freundinnen und Mit-Lektorinnen der Einzuführenden teil. Schließlich wurde auch das abschließende Fürbittengebet von mehreren SprecherInnen vorgetragen.

Diese vielfältige Beteiligung Ehrenamtlicher am gottesdienstlichen Geschehen passte zum evangelischen Charakter des Predigtamtes, das seit den Tagen der Reformation auch für Ehrenamtliche offenstehe, so der Superintendent. Dr. Kirschstein würdigte das bisherige Wirken Herma Heykens, die nach journalistischer Ausbildung verschiedene Aufgaben als Pressesprecherin (zuletzt beim NLWKN) bekleidet habe: „Da zählt bekanntlich jedes Wort, und jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt.“ Herma Heyken habe sich nach vielen Jahren außerhalb der Kirche sehr bewusst für den Wiedereintritt entschieden und sich fortan im Kirchenvorstand der Ludgerigemeinde engagiert. Beispielhaft nannte der Superintendent ihren Einsatz im Finanzausschuss, für den Ludgeri-Adventskalender und den neu ins Leben gerufenen Förderkreis „Kulturschatz Ludgeri“. Zuletzt habe sich Herma Heyken für die „Aktion Seebrücke“ stark gemacht, denn für sie gehöre es zu einer christlich geprägten Kultur, „dass man keine Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt“. Dieser vielfältige Einsatz münde nun ganz offiziell in das neue Amt als Lektorin.

Dass Herma Heyken nun tatsächlich als „Frau des Wortes Gottes“ wirkt, zeigte sich in ihrer eindrücklich vorgetragenen Predigt: In Jesaja 55 spreche Gott selbst wie ein Pressesprecher und betreibe Werbung in eigener Sache. Er sei sich nicht zu schade dafür, wie ein Basarverkäufer seine Waren anzupreisen – so sehr stelle er sich mit uns Menschen auf eine Stufe und komme uns entgegen. Entscheidend sei, dass Gottes Angebot „gratis“ sei und das Beste beinhalte, was überhaupt angeboten werden könne: ein neues, erfülltes Leben. Gottes Angebot inspiriere Christinnen und Christen, es ihm gleichzutun: Engagierte Werbung für die Sache Gottes sei uns aufgetragen, und die freundliche Einladung zu Gottvertrauen und christlicher Weltgestaltung entspringe der Freude und Dankbarkeit über Gottes menschenfreundliches Handeln.

Das kam bei der zahlreichen Zuhörerschaft offenbar ermutigend an: Mit freundlichem Beifall applaudierte die versammelte Gemeinde einer starken Predigt – und einer kompetenten Predigerin.