Christlicher Pioniergeist: „Mission is possible“

Norden/Leer, 23. November 2019

Klausurtagung des Kirchenkreisvorstands (KKV) eröffnet neue Wege zum Glauben

Norden / Leer, 23. November `19 - „Mal angenommen, jedes Mitglied der EKD würde sich als Botschafter des Evangeliums verstehen – und über 21 Mio. Menschen wären missionarisch unterwegs...?!“ Mit diesem Denkspiel brachte Rainer Koch, Referent für missionarische Dienste (HkD Hannover), den Norder Kirchenkreisvorstand ins Grübeln. Klar: nicht nur die Kirche – die ganze Gesellschaft würde sich ändern! Und es blieb nicht bei diesem motivierenden Denkspiel, als der KKV sich jetzt zu seiner Klausurtagung in Leer traf: Unter dem Motto „Wie erreichen wir die Menschen mit unsrer christlichen Botschaft neu?“ erarbeitete sich das Leitungsgremium des Kirchenkreises ein neues, positives Verständnis von Mission und Evangelisation.

Anhand eines biblischen Zugangs (Apostelgeschichte 8: „Philippus und der Kämmerer aus dem Morgenland“) tauschten sich die Vorstandsmitglieder zunächst über ihren persönlichen Erfahrungshorizont aus. Eine Phase der theologischen Klärung zielte dann auf gemeinsam verantwortete Haltungen – hier wurde ein weitgehender Konsens erreicht. Daraufhin stellte Rainer Koch Ergebnisse einer Greifswalder Studie vor: Welche Grundbedingungen und Impulse ermöglichen Erwachsenen den (neuen) Zugang zum christlichen Glauben? Unter Aufnahme von fünf Thesen präsentierte der Referent schließlich eine ganze Reihe praktischer Ideen und Ansätze zur „missionarischen Kirchenentwicklung“.

Dass die Einladung zu neuen Glaubenswegen mit Respekt und Wertschätzung gegenüber den Eingeladenen verbunden ist, wurde von Anfang an vorausgesetzt. Stets gehe es allerdings darum, sich nicht mit dem Vorfindlichen zu begnügen, sich selbst und anderen mutige Schritte zu erlauben und den „Pioniergeist zu fördern“. Konkret zeigten sich die KKV-Mitglieder angetan vom neuen Projekt „Gottesdienst erleben“, mit dem Erfahrungen aus der Anglikanischen Kirche aufgegriffen werden. Kirchennahen wie -ferneren Menschen wird der Gottesdienstbesuch an einem bestimmten Sonntag nahegebracht. Wie hier möglichst viele Gemeinden des Kirchenkreises beteiligt werden können, soll bereits im Zuge des kommenden Kirchenkreistags (KKT) Anfang Dezember bedacht werden und über weitere Zwischenschritte zur gut vorbereiteten Umsetzung des Projekts in der 2. Jahreshälfte 2020 führen. Weitere Möglichkeiten gemeinsamen „missionarischen“ Handelns wurden vorgestellt und stießen ebenfalls auf breite Zustimmung. Anders, als es der bekannte Filmtitel suggeriert („Mission impossible“), zeigte sich beim durchweg positiven Feedback, dass die ermutigende Botschaft im Leitungsgremium des Kirchenkreises angekommen ist: „Mission is possible.“