"Kirche umbauen - nicht totsparen!"

Norden, 14. Mai 2008

Kirchenkreiskonferenz erwägt missionarischen Aufbruch

"Kirche umbauen - nicht totsparen!" - unter diesem programmatischen Titel stellte Burkhard Merhof (Missionarische Dienste, Hermannsburg / HkD) das gleichnamige Buch von Paul M. Zulehner vor. Die monatliche Kirchenkreiskonferenz nahm regen Anteil an den Gedanken des Wiener Pastoraltheologen zur "Kirchenbaustelle" und möglichen Alternativen kirchlicher Entwicklung.

Zulehner, so der Referent, sieht die Kirche in einer Situation des Übergangs: Die Entwicklung gehe von einer Volkskirche zu einer "Kirche von Menschen, die sich zu einer persönlich verantworteten Glaubensentscheidung durchgerungen haben". Angestoßen durch wirtschaftliche Fakoren, Kirchenaustritte und (in seiner katholischen Kirche) durch einen eklatanten Mangel an pastoralem Nachwuchs, müsse es zu einer "kirchlichen Altbausanierung" kommen. Die dringend erforderlichen Reformen dürften sich aber weniger wirtschaftlichem Denken, als vielmehr inhaltlichen Visionen verdanken.

Eine Kirche, "die weiß, wofür sie steht", müsse zu einer neuen "Kirchengestalt" aufbrechen. Charakteristisch dafür sei vor allem eine "missionarische Grundhaltung". Referent Burkhard Merhof hob hervor, dass den Kirchengemeinden damit die Rolle von "Trainingsstätten des Glaubens" zukomme. Die erforderliche "Kultur des Evangeliums" sei "angstfrei und wertschätzend", "visionär und lustvoll", "gastfreundlich und festlich", "partizipatorisch und gabenorientiert" - und bei alledem "kinderfreundlich".

In der anschließenden Diskussion erörterte die Runde Möglichkeiten, in den eigenen Gemeinden und im Kirchenkreis Norden "missionarisch" initiativ zu werden. Denn dass die Kirche kreativ und attraktiv fortentwickelt werden soll - aber keinesfalls "totgespart" werden darf: darüber ist man sich im Kirchenkreis Norden seit langem einig.