Sudan: Kriege, Chaos, neue Chancen

Norden, 05. März 2008

Pastor Meyer-Engeler berichtet vor Kirchenkreiskonferenz von seinen Eindrücken im Februar

Von einem "Land im Aufbruch" berichtete Pastor Rolf Meyer-Engeler: Bei der Kirchenkreiskonferenz stellte er Eindrücke seiner kürzlichen Reise in den Sudan vor. Dazu waren auch Mitglieder des "Arbeitskreises Sudan" ("Eine-Welt-Ausschuss" des Kirchenkreises) erschienen. Meike Campen erzählte von den Anfängen dieser Beziehungs-Arbeit vor 24 Jahren - damals hatte die Vorbereitung der ersten Sudan-Reise runde zwei Jahre in Anspruch genommen.

Pastor Meyer-Engeler referierte zunächst den Hintergund: 30 Jahre Bürgerkrieg zwischen dem muslimisch geprägten Norden und dem christlich bzw. animistisch geprägten Süden des Landes, das acht Mal so groß wie Deutschland ist. Nach dem Friedensschluss 2005 ist politisch, wirtschaftlich und religiös ein starker Aufbruch spürbar. "Überall ist Chaos, aber es funktioniert." Er selbst war nun zum ersten Mal dort und besuchte die Hauptstadt Khartoum und deren unmittelbare Umgebung. "Ich habe mich erstaunlich sicher gefühlt," sagte er auf Nachfrage.

Begegnungen mit Frauen, die unseren Kirchenkreis bereits besucht haben - die Inaugenscheinnahme sinnvoller Projekte, an deren Finanzierung sich der Kirchenkreis beteiligt - und die Teilnahme an Gottesdiensten prägten den Aufenthalt. Wichtig war ihm die Unterstützung christlicher Gemeinden, die "dort leben, wo es wehtut". In der Regel ist das außerhalb des eher wohlhabenden Stadtzentrums mit seiner modernen Architektur und erkennbarem wirtschaftlichen Aufschwung. Kirchengebäude ohne Dach und Familien ohne Wasser kennzeichnen die kritische Situation in den Slum-artigen Vorstädten. Hier weiter zu helfen und Kontakte zu vertiefen, wird Aufgabe der nächsten Jahre sein. "Ich bin in meinem Glauben reich beschenkt worden - die Dankbarkeit der Christen ist groß", so das Fazit des engagierten Hager Pastors, der gerne bereit ist, seinen Vortrag mit vielen Bildern auch in Gruppen und Kreisen anderer Gemeinden zu halten.