Tidofeld: Gottesdienst zur deutschen Einheit

Norden-Tidofeld, 03. Oktober 2008

Gnadenkirche als Ort des Gedenkens und Dankens

"Gedenken und Danken gehören zusammen", sagte Pastor Anton Lambertus im Festgottesdienst zum "Tag der deutschen Einheit". Der Ort für diesen besonderen Gottesdienst konnte nicht besser gewählt sein: In der Gnadenkirche Tidofeld, wo bereits Vitrinen und Ausstellungsstücke die kommende "Dokumentationsstätte zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen" anzeigen, erklangen wieder Lieder und Gebete, und eine Predigt unterstrich die Verbindung von politischem Geschehen und geistlicher Deutung.

Lambertus, der als hauptamtlicher Geschäftsführer das Vorhaben maßgeblich vorantreibt, agierte mit sichtlicher Freude in seinem eigentlichen Berufsfeld. Umrahmt von Mitgliedern des Ludgeri-Posaunenchors, stellte er in seiner Ansprache zu 2. Mose 20, 1-17 Parallelen der Wüstenwanderung Israels zum Schicksal des deutschen Volkes und der Vertriebenen und Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten her. Gottes Nähe und Geleit seien im Elend selbst kaum zu erfahren - wie bei Mose, der Gottes Herrlichkeit nur "von hinten" schauen durfte, werde auch für die von Flucht und Vertreibung Betroffenen erst im Nachhinein deutlich, dass Gott damals nicht fern war. "Unser Gott ist ein Gott, der überall hin mitgeht." Rückblickend eröffne sich trotz schmerzlicher Erfahrungen Dankbarkeit für die Bewahrung und den Neuanfang.