Projekt Tidofeld inspiriert Jugendaustausch mit Polen

Norden-Tidofeld, 21. April 2008

Gemeinsam aus Flucht und Vertreibung lernen - neue Freundschaft knüpfen

Zwölf Jugendliche aus der Nähe von Posen werden im September zu Gast in Norden sein. Für die Projektgruppe „Gnadenkirche Tidofeld“ hat Zbigniew Kullas (Norden) diesen Besuch als Auftakt zu einem regelmäßigen deutsch-polnischen Jugendaustausch geplant. Zur Vorbereitung ist in diesen Tagen Malgoranata Grzeskowiak-Wasela in Norden zu Besuch. Als Deutschlehrerin einer Schule in Tarnowo Podgorne (Kreis Posen) steckt sie das mögliche Programm ab. In einem Pressegespräch im Büro der Bürgermeisterin – Barbara Schlag versteht sich dabei als Mitarbeiterin des Projekts „Gnadenkirche Tidofeld“ – erläuterten die Verantwortlichen das Vorhaben.

Ziel sei es, aus der bitteren Geschichte von Flucht und Vertreibung zu lernen. Die dringend notwendige Aufarbeitung der Vergangenheit führe durch die gemeinsamen Treffen in eine versöhnliche Zukunft. Es solle nicht nur den Blick zurück geben, sondern auch den nach vorn. Ziel sei es, die nach 1945 letztlich gelungene Integration für die Integration von Deutschen und Polen in Europa zu nutzen, so Projektleiter Dr. Helmut Kirschstein.

Die mögliche Partnerstadt Tarnowo Podgorne entspricht mit ihren 20.000 Einwohnern etwa der Größe Nordens. Die zu erwartenden 16 – 19-jährigen Schüler haben in der „Oberschule“ Deutsch gelernt und sind sehr offen für die Begegnung mit Deutschland, so Frau Greskowiak-Wasela.

Das Treffen steht unter dem Motto „Neue Brücken bauen durch Kennenlernen“. Neben dem Besuch von Norder Schulen, Ausflügen und sportlichen Wettkämpfen steht auch der gemeinsame Gottesdienst in Ludgeri und Vorträge über die Integration der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen (Johann Haddinga, Prof. Dr. Bernhard Parisius) auf dem Programm. Zbigniew Kullas wird über das wechselhafte Verhältnis von Deutschen und Polen seit 1000 Jahren erzählen. Auch ein gemeinsames „Fest der Kulturen“ ist geplant.