Rundfunkgottesdienst zum Männersonntag: "Radikaler Klimawandel!"

Norden, 12. Oktober 2008

Männerkreis Ludgeri gestaltet aufrüttelnden Gottesdienst

Sprechprobe: Radio-Pastor Jan van Lingen, Gospelchor im Hintergrund

"Es soll nicht aufhören Frost und Hitze... Männer im Klimawandel" - unter diesem Motto stand der Gottesdienst zum EKD-weiten "Männersonntag", der von NDR-Info aus der Norder Ludgerikirche übertragen wurde. Angeschlossen waren WDR 5, SWR (Südwestrundfunk) und SR (Saarländischer Rundfunk). Rundfunkpastor Jan von Lingen schätzte die Zuhörerschaft auf 200.000 bis 300.000 Menschen.

Superintendent Dr. Helmut Kirschstein hielt die Predigt und hatte auch drei Dialoge verfasst, die das Thema "Klimawandel" von verschiedenen Seiten beleuchten. Dabei wurde deutlich, wie katastrophal sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte auf die Schöpfung auswirkt. Ein zehnköpfiges Team des Männerkreises Ludgeri vermittelte die Inhalte auf sehr lebendige Weise. In Gebet und Fürbitte wurde um einen Klimawandel gebetet, der "weit über ein paar Maßnahmen zur Wetter-Regulierung hinausgeht":  "Wir brauchen einen radikalen Wandel des gesellschaftlichen Klimas", stellte Sup. Dr. Kirschstein in seiner Predigt fest und rief die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, in ihrem persönlichen Umfeld gegen "Börsen-Begeisterung" und "Geiz-ist-geil-Mentalität" Stellung zu beziehen. "Unsere Welt braucht ein Klima, in dem nicht auf Pump gelebt wird!"

Die Ludgeri Gospel Singers unter der Leitung von Hanno de Vries steuerten zum Thema passende, teils inhalts-schwere Gospels bei: "Sinner you know, you´re bound to die!" Der Posaunenchor der Ludgerigemeinde (Leitung: Petra Kunze) unterstrich mit einer Fanfare den aufrüttelnden Charakter des Gottesdienstes, in dem Thiemo Janssen die "weltbekannte" (so Rundfunkpastor von Lingen in der Anmoderation) Arp-Schnitger-Orgel spielte.

Ein sehr abwechslungsreicher Gottesdienst, der im Anschluss zahlreiche Hörerinnen und Hörer von Schleswig-Holstein bis zum Schwarzwald zum Hörer greifen ließ: An die 50 Anrufe nahm Superintendent Dr. Kirschstein bis 14.00 Uhr entgegen. Dass seine scharfe Kritik am Weltwirtschaftssystem und an gesellschaftlichen Fehlentwicklungen lediglich bei 5 % zu negativen Äußerungen führte, während die überwältigende Zahl der Anrufe zustimmend und begeistert klangen, mag hoffnungsvoll stimmen: Es gibt noch eine Chance, wenn wir zum Wohl der einen Schöpfung Gottes gemeinsame Schritte wagen.