Hoffnung für eine bunte Stadt

Norden, 28. August 2017

Erstes Norder „Fest der Kulturen“ mit starker kirchlicher Beteiligung

Mit starker kirchlicher Beteiligung wurde in Norden das erste „Fest der Generationen und Kulturen“ im Kulturgarten der Kreisvolkshochschule (KVHS) gefeiert. Die Veranstaltung wurde am Sonntag um 11.00 Uhr eröffnet und erreichte bis 17.00 Uhr viele hundert Besucherinnen und Besucher. Den Abschluss setzte ein „Ökumenisches Friedensgebet“, das vom evangelisch-lutherischen Superintendenten Dr. Helmut Kirschstein, dem katholischen Norder Pfarrer Bernd Heuermann und dem Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde, Rolf Schwärzel, gemeinsam gestaltet wurde. Mit dabei: ein junger evangelischer Christ aus Pakistan und eine junge katholische Christin aus Vietnam.

Zuvor hatten die Ludgeri Gospel Singers unter der Leitung von Hanno de Vries gezeigt, wie sehr Gospel-Musik die Kulturen verbindet. Ihr Kurzprogramm „Gospel meets Africa“ zelebrierte einige Songs des berühmten Soweto Gospel Choir aus Südafrika, bei denen sich englisch- und afrikanisch-sprachige Texte abwechseln.

Auch sonst sorgten unterschiedliche Gruppen auf der Bühne für die musikalische Untermalung des Festes. Ob deutsche, englische, vietnamesische, eritreische oder syrische Musik – die Bänke vor der Bühne waren stets belegt. Und wer bei den Rhythmen nicht sitzen bleiben konnte, stand kurzerhand auf, um ein wenig zu tanzen.

Der „Freundeskreis Uganda“ im Kirchenkreis Norden – in Verbindung mit der GOSSNER MISSION – informierte an seinem gut besuchten Stand vor allem über die dramatische Flüchtlings-Situation in Uganda. Er hatte aber auch bunten Schmuck im Angebot. Gleich daneben eröffnete die Partnerschaft zwischen dem Osteeler Kindergarten „Schneckenhaus“ und der ugandischen Partner-KiTa in Agung ein fröhliches Spieleangebot für Kinder. Fair gehandelte Lebensmittel konnten am Stand des Welt-Ladens der Ludgerigemeinde erworben werden. Der Verein "Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld e.V." setzte seinen Schwerpunkt auf die Integrationsbemühungen der Jahre 1945-60, die nach großen Anstrengungen letztlich erfolgreich waren. Dazu wurde auch eine Slide-Show mit historischen Fotos eines der größten Vertriebenen-Lager im Nordwesten Deutschlands gezeigt - es hatte insgesamt 6.000 Menschen eine neue Heimat in Norden-Tidofeld geboten. Von erfolgreicher Integration zeugte auch die starke vietnamesische Community der katholischen Gemeinde: Sie offerierte schmackhaftes Essen.

Überhaupt hießen schon vor der ersten Begegnung leckere Gerüche und unbekannte Klänge die Besucher willkommen. Besonderen Zuspruch fanden die fernländischen Speisen. Gefülltes Gemüse mit Reis, afrikanisch zubereitetes Fleisch, arabisches Hähnchen mit Muskat, Falaffeln, verschiedenste Teigtaschen, pikant gewürztes Rindfleisch, gebratene Nudeln oder diverse Süßspeisen – schnell waren einige Köstlichkeiten ausverkauft. Beim gemeinsamen Essen kamen die Besucher miteinander ins Gespräch – egal welcher Kultur sie nun angehörten.

Bei einer traditionellen eritreischen Kaffeezeremonie konnten die Teilnehmer den Weg von der Röstung der Bohnen bis zum fertigen Kaffee miterleben. Nach einem skeptischen Schnuppern an der Tasse folgte vorsichtig der erste Schluck des starken Getränks. Anschließend kam es zum Austausch mit den Sitznachbarn: „Sehr stark im Geschmack“, das Fazit. Wer lieber beim Bekannten blieb, konnte sich bei ostfriesischem Tee und Kuchen bedienen.

Die gesamte Vielfalt verschiedener Kulturen in Norden fand sich an diesem Tag auf einem Fleck. Siemke Hanßen von der KVHS hatte mit ihren Kollegen diese Veranstaltung schon lange im Voraus geplant, - wie gut, dass auch das prächtige Wetter mitspielte. „Wir sind total zufrieden“, freute sich Hanßen. Schon von Beginn an sei das Fest sehr gut besucht gewesen. Grund zur Zufriedenheit allerorten - wie hieß es doch am Ende des Tages beim Ökumenischen Gebet: „Gott, wir danken dir für den Frieden, den wir heute erlebt haben... Lass unser Miteinander zur Einladung werden für viele Menschen – zur Hoffnung für eine bunte Stadt!“ Das erste „Fest der Kulturen“ hat dafür ein starkes Signal gesetzt.

Unter Verwendung eines Artikels im Ostfriesischen Kurier - mit herzlichem Dank!