Tüten und Trommeln: Diakonie informiert und feiert

Norden, 03. September 2017

WOCHE DER DIAKONIE im Kirchenkreis eröffnet - Vielfältiges Programm

Mit einem besonderen Gottesdienst eröffnete der Kirchenkreis Norden seine diesjährige WOCHE DER DIAKONIE: In der Ludgerikirche stellten Diakonin Ulrike Schuh und Pastorin Ulrike Kirschstein das neue Projekt "Tüten teilen" vor. Jugendliche teilten leere Leinenbeutel mit DIAKONIE-Logo an die Besucher des Gottesdienstes aus. Sinn der Aktion ist es, dass die Beutel gefüllt mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln im "Treffpunkt Diakonie" des Diakonischen Werks in der Norddeicher Straße 146 abgegeben werden. Wie viel "drin" ist, bestimmt jeder selbst. „Ich habe überlegt, wie Jugendliche und die Diakonie zusammenarbeiten können“, sagt Ulrike Schuh. Mit dem Projekt „Tüten teilen“ sei genau diese Zusammenarbeit möglich geworden.

Damit nimmt die Diakonin einen wichtigen Grundgedanken auf, der die Veranstaltungsreihe im Kirchenkreis Norden besonders prägt: die Verbindung von gemeindlicher und institutioneller Diakonie. Denn diakonisches Engagement geschieht in den Kirchengemeinden wie im Diakonischen Werk. Der idealistische, oft ehrenamtliche Einsatz wird von professionellen Fachkräften begleitet.

Das wird durch zahlreiche Veranstaltungen vor Augen geführt. Denn der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Norden hat wieder ein umfangreiches Programm aufgestellt, um sich an der diakonischen Woche zu beteiligen. Sie wird in der Zeit vom 3. bis 10. September in ganz Niedersachsen von Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Diakonischen Werken begangen. Das gemeinsame Motto lautet in diesem Jahr „Glaube – Hoffnung – Nächstenliebe“. Der Vorsitzende des Diakonieausschusses im Kirchenkreis, Pastor Stephan Bernhardt (Norderney), sagt dazu: „Nächstenliebe wird gelebt in der Diakonie, dem sozialen Dienst der evangelischen Kirche. Sie ist das, was wirklich bleibt, wovon wie leben und was wir weitergeben. Sie ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

Wie Spiritualität und praktisches Handeln für die evangelische Kirche zusammengehören, zeigt der gottesdienstliche Rahmen: Die „Woche der Diakonie“ wurde nicht nur mit einem besonderen Gottesdienst in der Ludgerikirche eröffnet. Auch zum Abschluss findet am folgenden Sonntag ein Gottesdienst statt, dieser allerdings in der Dornumer St.Bartholomäuskirche; er wird von Pastor Dieter Albertsmeier gestaltet, der dazu auf das offizielle Thema „Glaube-Hoffnung-Nächstenliebe“ zurückgreift.

Dazwischen stellen unterschiedliche Veranstaltungen das bunte diakonische Angebot der Kirche vor: Eine Informationsveranstaltung widmet sich am Montag, 4.9., 14.30 Uhr im Gemeindehaus Ludgeri der Pflegeversicherung und ihren „neuen Leistungskomplexen“. Am Dienstag hält die Geschäftsführerin des Palliativ-Care-Teams Aurich/Ostfriesland, Pastorin Marion Steinmeier, um 19.30 Uhr einen Vortrag im Gemeindehaus Großheide: „Spiritualität und Würde – wie Begleitung am Lebensende gelingen kann.“

Dass diakonischer Einsatz nicht nur anstrengend sein muss, zeigen verschiedene Feiern: Am Mittwoch, 6.9., lädt der „Treffpunkt Diakonie“ an der Norddeicher Straße von 10.00 bis 14.00 Uhr zum unentgeltlichen Essen beim „Tag der offenen Tür“. Außergewöhnlich ist die Einladung an Christen und Muslime zum islamischen Opferfest: Am Donnerstag, 7.9. um 18.00 Uhr lautet das Motto im Arler Gemeindehaus „Gemeinsam essen – gemeinsam feiern“. Es geht darum, beim gemeinsamen Festmahl „unsere Traditionen und Geschichten aus Bibel und Koran“ zu teilen, wie Pastorin Hilke Osterwald erläutert. Um die Jüngsten und ihre Eltern geht es gleich zweimal am Freitag, 8.9.: Im evangelisch-lutherischen St.Bartholomäus-Kindergarten Dornum werden die Familien bei einem „Willkommensfest“ mit Andacht und gemütlichem Beisammensein begrüßt (9.30 Uhr), im Kindergarten „Kükennüst“ der Norder Andreas-Gemeinde stellen Miarbeiterinnen der Psychologischen Beratungsstelle ihre Arbeit im „Elterncafé“ vor (8.00 Uhr).

Dass diakonisches Engagement Frieden stiftet und dabei weit über den eigenen Kirchturm hinausgeht, machen schließlich zwei Veranstaltungen deutlich, bei denen die „Eine Welt“ besonders in den Blick genommen wird: Am Mittwoch, 6.9., 19.30 Uhr stellt Superintendent Dr. Helmut Kirschstein im Gemeindehaus Süderneuland das „diakonische Handeln in Uganda“ mit einem Bilder-Vortrag vor. Der Kirchenkreis unterhält bekanntlich seit vielen Jahren intensive Beziehungen dorthin und führt diverse Hilfsprojekte durch. Afrika wird auch durch eine weitere Veranstaltung nahegebracht, die so noch nie im Programm war: Am Sonnabend, 9.9., findet von 11.00 bis 14.00 Uhr ein „Trommelworkshop“ im Gemeindehaus Arle statt. Pape Samory Seck aus dem Senegal führt die Teilnehmenden in diese typisch afrikanische Art der Kommunikation ein und wird auch anschließend beim afrikanischen Essen dabeisein. Diese Veranstaltung kostet pro Person 30,- Euro, Zuschüsse sind ganz im diakonischen Sinne möglich, um Anmeldung bittet Pastorin Hilke Osterwald, Tel. 04936 – 914077 oder hilke.osterwald@evlka.de.

Alle anderen Veranstaltungen sind kostenlos, das gesamte Programm steht allen Interessierten offen.