"Homepage 2022" - Perspektiven für die Zukunft

Leer / Norden, 28. Februar 2015

Kreative Zugänge beim ersten KKV-Arbeits-Wochende in Leer

Premiere für den Kirchenkreisvorstand: Zum ersten Mal traf sich der Norder KKV zu einem Arbeits-Wochenende, um gemeinsame    Perspektiven zu entwickeln. Unter der kompetenten Leitung der    "Gemeindeberatung" im Haus kirchlicher Dienste (Sabine Rösner,    Henry Schwier) arbeitete der Vorstand bei einer "24-Stunden-Tagung" für die Zukunft des Kirchenkreises. Erweitert um die beiden Stellvertreter des Superintendenten und den Vorsitzenden des Kirchenkreistags, nahmen 12 Verantwortliche daran teil. Als gut geeignetes Tagungslokal erwies sich die Jugendherberge in Leer.

Das persönliche Kennenlernen war ein wichtiger Bestandteil: "Da arbeiten wir Monat für Monat zusammen, aber persönlich wissen wir viel zu wenig voneinander," beklagte eine Teilnehmerin - und freute sich umso mehr über das spielerische Kennenlernen und die persönliche Runde am späten Abend. Dazwischen wechselte sich die Arbeit in Kleingruppen und im    Plenum ab.

Kleinste Kreise ermöglichten es etwa, über persönliche Zugänge zur Bibel zu sprechen, gute, aber auch "schwierige Erfahrungen im KKV" auszutauschen und mit einem "Zeitstrahl" Rückblick auf die letzten 10 Jahre im Kirchenkreis Norden zu halten. Besonders spannend wurde es, als jeder Teilnehmer seine persönlichen "3 Themen / 3 Orte" benannte, um dann in großer Runde darzulegen, warum er "Pfarrstellen-Besetzung",    "Finanzplanung" oder "Norder Modell", die Gewinnung Ehrenamtlicher oder das Gebäudemanagement für besonders wichtig erachtete. Die besonderen "Orte" ließen etwa die Spannung zwischen Hannover, Aurich und Norden erkennen, reichten von den "drei Inseln" über "Tidofeld" und "Ludgeri" nach "Marienhafe" und zu den "kleinen Gemeinden" oder zur "eigenen Kirchengemeinde"...

Der 2. Tag setzte kreativ ein: In kleineren Gruppen widmete man sich der Aufgabe, einen Internet-Auftritt für das Jahr 2020 oder 22 zu entwerfen. Befürchtungen wie Hoffnungen fanden hier ihren Ausdruck und gaben weiteres Material zur gemeinsamen Diskussion an die Hand. Vom "Netzwerk Diakonie" und einem "Neubürger-Stammtisch" reichten die Visionen über das Angebot attraktiver Pfarrhäuser in Zeiten der Pastoren-Knappheit bis zur engagierten Ausweitung der Jugendarbeit und einem breiteren Angebot der Kirchenmusik. Schon hier zeigte sich, dass ein    Focus auf "kleinen, aber starken" Gemeinden eine Fortführung - keinen Bruch - der Kirchenkreispolitik bedeuten wird.

Noch konzentrierter wurde dann zu den konkreten Themen vom Vorabend gearbeitet, die sich einer Priorisierung durch Klebepunkte verdankten: Die größte Gruppe widmete sich dem Arbeitsfeld "Zukunft - unsere Vision", weitere Gruppen der zukünftigen Stellenplanung und dem Gebäudemanagement. Die allermeisten Grundgedanken schienen durchaus vertraut und wurden allenthalben geteilt: "einladende Kirche" sein, die ihr Zentrum im Gottesdienst behält, menschliche Nähe und    ehrenamtliches Engagement fördert, für die die Diakonie als "christliche Lebensäußerung" selbstverständlich dazugehört und die darauf ausgelegt ist, die Gesellschaft zu prägen. Dass sich der Kirchenkreis dabei als ein "Netzwerk aus Gemeinden" verstehen möge, führte zu den sicherlich brisantesten Erwägungen des Wochenendes: Die künftige Stellenplanung wird so oder so auf eine stärkere regionale Zusammenarbeit setzen - was    das für die Besetzung traditionsreicher Pfarrstellen bedeutet, wenn Geld und Pastoren fehlen, konnte nur andiskutiert werden. Und wird sicherlich noch viele Diskussionen nach sich ziehen...

Inhaltlicher bestimmt waren schließlich Arbeitsgruppen zu den Themen "Ehrenamt" (wie gelingt es, ein attraktiver Ort für ehrenamtlich Interessierte zu sein?) und "Partnerschaften" (wie gelingt es, die Bedeutung der zahlreichen Kirchenkreis-Aktivitäten zur Einen Welt besser wahrzunehmen und die Akzeptanz zu erhöhen?).

Am Ende intensiver Überlegungen zeigte das Feedback eine verbreitete Zufriedenheit mit diesem ersten Schritt zur gemeinsamen Perspektiv-Entwicklung. Immer wieder wurde vorgeschlagen, ein entsprechendes Wochenende in zwei Jahren zu wiederholen. Die drängenden Fragen verlangen danach - nun aber auch die "Lust auf Begegnung", die zukünftig im gesamten Kirchenkreis Norden noch stärker gefördert werden soll.