Populäre Orgel, Ruf zur Umkehr, menschliche Nähe

Nesse, 01. März 2015

"Music was my first Love": Festgottesdienst zum Auftakt der Visitation in Nesse

Sehr gut gefüllt war die St.Marien-Kirche in Nesse, als Sabine Albers an der historischen Orgel den Festgottesdienst zur Visitation eröffnete: "Music was my first Love", der Hit von John Miles, riss die Besucher gleich zu Beginn zu donnerndem Applaus hin. Und Applaus durchzog auch den weiteren Gottesdienst: Der (immer noch!) "Projektchor" erntete ihn zu Recht, sorgte er doch mit 23 Sängerinnen und Sängern für weitere willkommene Abwechslung.

Stimmgewaltig ging auch Pastor Manfred Hurtig in seiner Predigt zur Sache. Das "Weinberg-Gleichnis" aus Markus 12, diese "Geschichte der Geduld Gottes", bot ihm den Anlass zu einer fulminanten Buß-Predigt: "Gottes Mühe mit uns" rufe zur Umkehr. Gott ernst zu nehmen, ihn in unser Leben einzulassen und unser Leben ganz auf ihn zu bauen, sei das Gebot der Stunde.

Superintendent Dr. Helmut Kirschstein nahm in seiner Visitationsansprache einen Kerngedanken der gerade beendeten KKV-Tagung auf: Aufgabe der Kirche sei es, Gottes himmelweite Güte den Menschen nahezubringen. "Ohne menschliche Nähe geht Gottes himmelweite Güte über die Köpfe hinweg." Eine kleine Kirchengemeinde - Nesse habe in den letzten 10 Jahren immerhin 10% seiner Mitglieder verloren - biete den besonderen Vorteil, diese Güte durch "menschliche Nähe" vermitteln zu können.

Dass dies kein ideologischer Satz, sondern erfahrbare Realität ist, zeigte sich einmal mehr im Anschluss an den Gottesdienst: Der Saal des Gemeindehauses präsentierte sich "rappelvoll". Mit den vielen aktiven Gemeindegliedern waren auch zahlreiche Vereinsvorstände der Einladung gefolgt. Auch der Auricher Kirchenamts-Chef Holger Dierks war zum Kennenlernen erstmals nach Nesse gekommen und wurde freundlich begrüßt.

In großer Tee-Runde unterrstrich KV-Vorsitzender Manfred Pree die tragende Bedeutung des dörflichen wie des kirchlichen Miteinanders. Persönliche Überlegungen brachte Pastor Hurtig bei: Da die aktuelle Nessmer Visitation bereits die dritte hier von Superintendent Dr. Kirschstein durchgeführte Visitation sei, stelle sich die Frage nach der Fortsetzung dieser Reihe. Er selbst werde wohl bis an sein berufliches Ende in Nesse bleiben - beides gehöre eben zusammen: "Hurtig - Nesse". Und wieder gab es donnernden Applaus...

Der Superintendent nutzte die große Runde, um sich bei allen Aktiven, aber auch den weiteren Unterstützern der Kirche zu bedanken. Sein besonderer Dank galt den Kirchensteuerzahlern. "Sie helfen uns ganz entscheidend, lebendige Gemeinden wie diese zu erhalten. Das ist ja nicht selbstverständlich - herzlichen Dank dafür!"