„Großartige Atmosphäre auf dem Kirchentag“

Dresden / NOrden, 06. Juni 2011

Christen aus dem Kirchenkreis Norden beim Glaubensfest in Dresden

Rund 118000 Dauerteilnehmer waren vom 1. bis zum 5. Juni nach Dresden gekommen, um am 33. Evangelischen Kirchentag teilzuhaben - so viele Besucher wie in den zurückliegenden 15 Jahren nicht mehr. Mit dabei war auch eine Gruppe aus dem Kirchenkreis Norden. Mit dem Bus brachen die 48 Gläubigen am vergangenen Mittwoch auf in die sächsische Landeshauptstadt.

"Die Stimmung auf dem Kirchentag war super. Dresden ist eine sehr beeindruckende Stadt“, berichtete die Norderin Rosi Knoke, die zusammen mit Jugendlichen nach Dresden gefahren waren gegenüber dem KURIER. „Es war ein toller Kirchentag. Die Gruppen haben sich vermischt und viele neue Freundschaften sind entstanden“, stimmte auch Jan Zimmer zu, der zusammen mit Tomma Zobel als Mitarbeiter des Kreisjugenddienstes Norden eine Jugendgruppe begleitete.

Untergebracht waren die Teilnehmer jeweils in Privatunterkünften oder in Turnhallen. Dabei mussten zum Teil lange Anfahrtswege bis in die Innenstadt von Dresden in Kauf genommen werden. Auf einer Länge von vier Kilometern gab es entlang der Elbe viele verschiedene Programmangebote. Insgesamt konnten die Kirchentagsfahrer rund 2000 Veranstaltungen und Workshops besuchen. Darüber hinaus gab es eine große Anzahl an Gottesdiensten, Musik-, Theater- und Kleinkunstaufführungen. Zahlreiche Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen wie dem Atomausstieg und sozialer Gerechtigkeit zogen viele Christen an. So diskutierte der Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière mit Nikolaus Schneider, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), über die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Auch die aktuellen Ereignisse in Japan und die Revolutionen in der arabischen Welt wurden heiß debattiert. Besonders gut angekommen sei die Bibelarbeit des Kabarettisten Dr. Eckart von Hirschhausen. „Er hat mir wirklich aus dem Herzen gesprochen“, erklärte Knoke. Passend zum Motto des Kirchentages „...da wird auch dein Herz sein“ erklärte Hirschhausen anschaulich, wann das Herz hüpfe.„Das hat Jung und Alt angesprochen“, so Knoke weiter. Ebenso wie die zahlreichen spirituellen Veranstaltungen gehören auch die vielen abendliche Konzerte zum Kirchentag. In diesem Jahr standen unter anderem Aura Dione und Nina Hagen auf der Bühne. „Das Wise Guys-Konzert war für mich ein absolutes Highlight“, freute sich Jan Zimmer.

Ein kleiner Wermutstropfen waren die oft sehr langen Wartezeiten vor einzelnen Veranstaltungen. Längeres Warten in der Hitze sei keine Seltenheit gewesen, so die Kirchentagsfahrer. So sorgte unter anderem die frühere hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann wieder einmal für überfüllte Hallen. „Die Helfer waren an manchen Stellen mit der Fülle an Menschen überfordert“, berichtete Dr. Helmut Kirschstein, Superintendent des Kirchenkreises Norden. Es nützte oft nichts, zwei Stunden vor der Veranstaltung anzureisen, erklärte Knoke. Stadien, in denen Konzerte stattfanden, seien oft aufgrund des großen Andranges aus Sicherheitsbedenken geschlossen worden. Stattdessen gab es Live-Übertragungen via Beamer.

Ein besonderer Höhepunkt des Kirchentages war der Abschlussgottesdienst. Dafür war eigens eine Bühne am Elbufer aufgebaut, so dass die Kirchentagsbesucher die Möglichkeit hatten, die Feierlichkeiten von beiden Seiten der Elbe mitzuerleben. Thema des Gottesdienstes war „Vater Unser – Dein Reich komme“. „Die Gestaltung des Abschlussgottesdienstes mit Musik und Text hat mir sehr gut gefallen. Das war ein gutes Konzept“, lobte Kirschstein.

Der nächste Evangelische Kirchentag in zwei Jahren wird erneut an der Elbe gefeiert werden. Dann allerdings einige Kilometer weiter nördlich in Hamburg.

Artikel: Lennart Stock / OSTFRIES. KURIER - vielen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung! ( Foto: Dr. Helmut Kirschstein )