Evangelisation & Diakonie: zwei Seiten einer Medaille

Norden, 12. November 2011

Kuratorium der Gossner-Mission tagt in Norden - Indischer Bischof Lacra dabei

Auf Einladung von Superintendent Dr. Helmut Kirschstein tagte das Kuratorium der Gossner-Mission zwei Tage lang in Norden. Mit dem gut 20-köpfigen Leitungsgremium des in Berlin beheimateten Missionswerks reiste auch der indische Bischof Dr. Nelson Lacra in die Küstenstadt. Lacra ist als "Moderator" der gerade wiedergewählte Leitende Bischof der Ev.-luth. Gossner-Kirche Indiens, die rund 500.000 Gläubige umfasst. In einer Andacht stellte der Bischof die Grundprinzipien des auf Johannes Evangelista Gossner zurückgehenden Missionswerks heraus: Beim ganzheitlichen Einsatz für die Menschen gehörten Evangelisation und Diakonie stets wie zwei Seiten einer Medaille untrennbar zusammen.

Das Kuratorium, zu dem mit dem Norder Superintendenten auch Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr, die ehemalige ostfriesische Landessuperintendentin Oda-Gebbine Holze-Stäblein und der Vorsitzende des Ostfriesischen Freundeskreises der Gossner-Mission, Pastor Michael Schaper (BBS Emden) gehören, trifft sich zweimal jährlich zu seinen Beratungen. Da das kleine, aber umso geschichtsträchtigere Missionswerk - in diesem Jahr feiert man das 175jährige Jubiläum - Freundeskreise und Wurzeln in 6 Landeskirchen hat, finden die Beratungen abwechselnd mit Berlin in unterschiedlichsten Regionen Deutschlands statt. So kam es im Jubiläumsjahr erstmals zu einer Tagung in Norden, an der für die Hannoversche Landeskirche auch Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer teilnahm.

Auf der Tagesordung im Gemeindehaus der Ludgerigemeinde standen u.a. ein ausführlicher Bericht des indischen Moderators wie auch des Ehepaars Dr.Bohleber/Schindling, das als "Liaison-Officer" für die Gossner-Mission in Sambia tätig ist. Neben Haushaltsplanungen nahm die Frage der Kooperation mit dem Berliner Missionswerk breiten Raum ein: Vor einem Jahr hatte das Kuratorium einen ergebnisoffenen Prozess der Zusammenarbeit beschlossen, der jetzt auf den Prüfstand kam. Das Kuratorium beschloss nach einer lebhaften Diskussion, diese Prüfung unter deutlich veränderten Bedingungen bis zu seiner nächsten Tagung Ende April in Berlin fortzuführen.

Am Rande der Tagung trafen sich hauptamtliche Gossner-Mitarbeiter auch mit dem Vorstand des Norder "Freundeskreises Uganda", um eventuelle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Auch diese Frage soll beim nächsten Kuratorium in Berlin weiter behandelt werden.

Die intensiven Beratungen wurden durch ein Besuchprogramm ergänzt. So erschloss Kirchenvorsteherin Angelika Ruge den Gästen kenntnisreich die Ludgerikirche, und Kantor Thiemo Janssen stellte die weltberühmte Arp-Schnitger-Orgel vor. Das Kuratorium zeigte sich beeindruckt von der ostfriesischen Kultur und Gastfreundschaft. Beides können die Kuratoren in diesem Jahr noch ein weiteres Mal genießen: Am Sonntag, 3. Advent, geht das Jubiläumsjahr mit einem Festgottesdienst in der Norder Ludgerikirche zu Ende. Dabei wird auch ein frisch veröffentlichtes Buch mit Lebensbildern engagierter Gossner-MitarbeiterInnen aus 175 Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt.