Norderney - "weiter Raum" für einen Neubeginn

Norderney, 17. April 2011

Festlicher Gottesdienst zur Einführung von Pastorenehepaar Bernhardt

Herrlicher Frühlingstag, volle Kirche: In einem gut besuchten Festgottesdienst wurden Verena und Stephan Bernhardt von Superintendent Dr. Helmut Kirschstein als Pastoren der Inselkirche in ihr Amt eingeführt. Viel Musik prägte die Feier, die von Vakanzvertreter Dieter "Didi" Albertsmeier und Pastorin Ellen Bürger maßgeblich mitgestaltet wurde. Kantor Mark Waskowiak hatte mit dem Kirchenchor, dem Gospelchor "Starfish-Singers" und dem Posaunenchor so ziemlich alles aufgefahren, was die Kirchengemeinde musikalisch zu bieten hat. Aber auch der Evangelische Kindergarten stellte einen "fetzigen" Chor, und die Kleinsten rissen die versammelte Gemeinde zu besonderer Begeisterung mit.

In seiner Einführungsansprache zeigte der Superintendent zunächst persönliche Verbindungslinien auf: Ehepaar Bernhardt wirkte zuletzt in seiner Nienburger Heimat - und hatte sich "zufällig" dasselbe Bibelwort zur Einführung gewünscht, unter dem er seinerzeit in Norden eingeführt worden war: "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" (Psalm 31,9). Kirschstein zeichnete den Weg der Familie nach (Bernhardts kommen mit einer vierjährigen Tochter) und sah in der Weite von "Meer und Strand, von Dünen und Deichen" ein Gleichnis "für die Freiheit, die Gott uns schenkt". Den neuen Pastoren, die zusammen anderthalb Pfarrstellen ausfüllen, wünschte er, "dass sich auf dieser besonders schönen Insel die landschaftliche Weite mit dem weiten Raum des Glaubens verbindet".

In ihrer Predigt, die Stephan und Verena Bernhardt nacheinander in zwei Teilen zum Text des Sonntags hielten (Markus 14: "Salbung in Betanien"), stellten sie das "Verschwenderische" des christlichen Glaubens heraus: Wo Liebe das Miteinander beherrscht, hört jedes berechnende Kalkül auf. Dieser Weg christlichen Engagements verändere die Welt.

Im Anschluss an den Gottesdienst, der immer wieder dem Applaus für die musikalischen Darbietungen Raum gab und von feierlicher Fröhlichkeit geprägt war, ging es im Gemeindehaus fröhlich weiter: Herzliche Grußworte kamen u.a. vom Pastor des Seehospizes, Horst Weinmann, und von der katholischen Gemeindereferentin Sibylle Hartong. Den launigen Höhepunkt markierte ein gemeinsam vorgetragenes Gedicht, mit dem Ellen Bürger und Dieter Albertsmeier "Kitsch aus Norderney" überreichten. Vom plüschigen Seehund bis zum Miniatur-Fährschiff war alles dabei, was zu einem zünftigen Norderney-Aufenthalt gehört: herzliches Lachen als "weiter Raum" für einen geglückten Neubeginn.