"Welcome" mit Gospelklängen: "Saved today"

Norden, 06. Juni 2016

Herzlicher Empfang für die ugandische Delegation aus der Diözese Kitgum

"By His Mercy and His Goodness / I am saved today", sangen die Ludgeri Gospel Singers zur Begrüßung der Delegation aus Uganda, die im Rahmen der Kirchenkreispartnerschaft vom 6. bis 19. Juni in Norden weilt. Und wirklich: Als besondere Gnade empfanden Gäste und Gastgeber, dass die lange geplante Begegnung überhaupt stattfinden kann. Im Vorfeld hatte es wochenlang Probleme um die Frage der Visa-Erteilung gegeben, und lediglich fünf - statt wie geplant elf - Personen konnten letztlich anreisen. Umso begeisterter der Empfang!

Bei der kurzen "Introduction" durch Bischof Charles Odurkami (Lira) gingen die Gedanken denn auch gleich zurück an jene, die nicht mitkommen konnten. Sie seien mit ihren Gebeten und ihrer Liebe bei den Norder Partnern, so der Bischof. Er vertritt als "Caretaker" das gegenwärtig vakante Bischofsamt der Diözese Kitgum, in der nach jahrelangen Querelen nun endlich ein neuer Amtsinhaber gewählt werden soll. An seiner Seite ist mit dem langjährigen Diözesan-Sekretär (eine Art General-Manager) Simon Peter Odur ein guter Bekannter der Norder Partner angereist. Eine junge Pastorin, Jennifer Luwum, und ein junger, gerade erst ordinierter Diakon, Felix Okot, setzen den Akzent auf den neuen Aufbau einer Jugendbeziehung zwischen der Diözese und dem Norder Kirchenkreis. Schließlich komplettiert Gladys Oyat, ehemalige Präsidentin der Frauen-Organisation und jetzige Leiterin einer weiterführenden Schule für 800 Mädchen die Delegation.

Mit einstündiger Verspätung waren die Kitgumer auf dem Norder Bahnhof eingetroffen. In Berlin waren sie zuvor von Dr. Volker Waffenschmidt, dem Afrika-Referenten der Gossner Mission und engagierten Mitglied des Norder Freundeskreises Uganda, in Empfang genommen worden. Mit dabei: Pastorin Annette Lehmann (Osteel), die die ugandischen Gäste auf der Bahnfahrt nach Norden begleitete. Diese zeigten sich dankbar für den herzlichen Empfang - und stimmten sogleich in die Songs der Ludgeri Gospel Singers ein. Der Gospelchor hatte auch für ein buntes Buffet gesorgt, so dass die Gäste "mit Leib und Seele" aufgenommen wurden.

Das Programm sieht Begegnungen in sechs Gemeinden des Kirchenkreises, aber auch im Norder Ulrichsgymnasium und in der Conerus-Schule vor. Treffen mit dem Eine-Welt-Ausschuss, der Kirchenkreiskonferenz aller Geistlichen und der zentralen Jugendversammlung des Kirchenkreises stehen ebenso auf dem Programm wie eine gemeinsame Fahrradtour, eine Torfkahnfahrt in Berumerfehn und ein Inseltag auf Baltrum. Auch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Esterwegen und die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld werden besucht. Das aktuelle Thema "Flüchtlinge und Integration" wird auch bei einem Treffen im Sozialwerk Nazareth mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen eine zentrale Rolle spielen. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am 7. Ostfriesischen Kirchentag in Rhauderfehn, wo die Gäste durch ihre Teilnahme an Theaterworkshops und Bibelarbeiten eigenes Engagement zum Programm beisteuern. Bei Vorträgen in Arle und Norden werden sie außerdem die traumatischen Folgen des 20-jährigen Krieges in Nord-Uganda beleuchten und Initiativen der Kirche zur Überwindung von Hass und Gewalt vorstellen.

Besonderer Schwerpunkt ist überhaupt die Frage nach der Entwicklung des Friedens in Uganda und Deutschland. So wird die Partnerschaftsbegegnung u.a. gefördert vom "Fonds Frieden stiften" der Hannoverschen Landeskirche. Zum Abschluss fährt die ugandische Delegation wiederum nach Berlin, wo es zusammen mit zahlreichen Mitgliedern des Norder "Freundeskreises Uganda" zu Begegnungen mit der Gossner Mission und zu einem Besuch des Berliner Reichstags kommen wird. MdB Heiko Schmelzle (CDU) und MdB Johann Saathoff (SPD) werden die Gruppe aus Ugandern und Deutschen  zu einem Gespräch über die gemeinsame Friedensverantwortung in Nord und Süd empfangen.