Vision einer hoffnungsvollen Welt

Rhauderfehn, 12. Juni 2016

Ostfriesischer Kirchentag in Rhauderfehn mit starker Norder Beteiligung

Rhauderfehn, 12. Juni `16 - Mit einem feierlichen Festgottesdienst ging der 7. Ostfriesische Kirchentag (OKT) in Rhauderfehn zu Ende. Etwa 15.000 Menschen feierten und diskutierten drei Tage lang unter dem Motto "Hoffnung haben wir" - so viele wie zuletzt 2012 in Aurich. Mit dabei waren zahlreiche Gäste und Mitveranstalter aus dem Kirchenkreis Norden, der einen Sonderbus eingesetzt hatte. Einen besonderen Farbtupfer stellte die Delegation aus Uganda dar, die auf Einladung des Kirchenkreises zur Zeit in Norden weilt.

Wenn es so etwas wie einen "roten Faden" dieses Kirchentags gab, dann war das tatsächlich der Blick auf die Vielfalt und Gemeinsamkeit der Gläubigen aus verschiedenen Teilen dieser Welt - ganz gleich, ob es sich um ökumenische Gäste, Migranten oder Flüchtlinge handelte. Im Eröffnungsgottesdienst, den Landesbischof Meister und der reformierte Kirchenpräsident Heimbucher durch ihre Dialogpredigt prägten, beteten sechs Personen einen Psalmtext in ihrer jeweiligen Muttersprache, darunter eine junge Inderin auf Mundari und ein Mädchen auf Arabisch - und der ugandische Bischof Charles Odurkami auf Acholi, das sicherlich erstmals auf einem Kirchentag in Deutschland zu hören war. Der Leiter der ugandischen Delegation steuerte - wie der ebenfalls auf Einladung der Gossner Mission am Kirchentag mitwirkende Generalsekretär der indischen Gossner Kirche, Eliazar Topno - im Schlussgottesdienst dann auch ein viel beachetes Grußwort bei. Denn Bischof Charles dankte den Gottesdienstbesuchern und Ausrichtern des Kirchentags für ihren Einsatz zugunsten der Flüchtlinge - damit nahm er Impulse auf, die auch Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr in seiner Predigt gesetzt hatte.

Als Höhepunkt des Schlussgottesdienstes wird sicherlich bei vielen Teilnehmenden die von Musik untermalte Hoffnungs-Meditation der Essener Theologin Christina Brudereck in Ereinnerung bleiben, deren einfühlsame Sprache und phantasievollen Bilder die Vision einer hoffnungsvollen Welt heraufbeschwor. Ganz in diesem Sinne lag der Schwerpunkt der Norder Beteiligung im Zentrum "Hoffnung brauchen wir", wo die Eine-Welt-Arbeit des Kirchenkreises mit Vorstellung der Partnerschaftsarbeit zu Uganda, zum Sudan, zu Tansania und Polen stark vertreten war. An den Ständen und Verkaufstischen mit Schmuck und Kleidung aus Afrika gab es zahlreiche intensive Gespräche. Ein schöner Nebeneffekt: Die Aktiven der Eine-Welt-Arbeit lernten sich auch untereinander besser kennen. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit der Gossner Mission durch die gelungene Bildung eines gemeinsamen Veranstaltungsplatzes noch einmal besonders deutlich.

Aber auch bei der Konfirmanden-Rallye und im Zentrum der Jugendarbeit waren Norder Vertreter aktiv, darunter Kreisjugendwart Markus Steuer. Musikalisch setzten die Ludgeri Gospel Singers auf der Gospelbühne einen konzertanten Akzent, bevor Superintendent Dr. Helmut Kirschstein zusammen mit dem Chor eine Abendandacht ("Be free!") feierte. Ökumenische Verantwortung, spirituelles Erlebnis und die große Gemeinschaft der Gläubigen werden als Hoffnung stiftendes Ereignis sicherlich weiter wirken.