Mit der U21 auf der "Vorstufe zum Himmel"

Osteel, 12. August 2016

Kreiskantorat: Nachwuchs-Musiker brillieren rund um die Edo-Evers-Orgel

Fast 400 Jahre alt ist die älteste spielbare Orgel der Landeskirche in Osteel - umso jünger waren die Musiker, die hier ihr Können unter Beweis stellten: Organisiert, geleitet und begleitet von Kirchenkreiskantorin Agnes Luchterhandt, präsentierten sich 6 Jugendliche an der Edo-Evers-Orgel von 1619. Oder auch auf dem Solo-Instrument unter Orgelbegleitung: Blockflöte (Cedric Janssen), Bass-Posaune (Ocko Grensemann), Viola (Oscar Janssen) und Trompete (Marco Boomgaarden) sorgten für eine bunte Mischung mit viel Abwechslung.

"U21": Kirchenkreiskantorin Agnes Luchterhandt hatte nicht nur die pfiffige Idee, dem außergewöhnlichen Konzert einen "sportlichen" Titel zu geben. Sie sorgte auch durch kurze Interviews mit den "Unter-21-Jährigen" für Lebendigkeit und sympathische Authentizität. Mit sechs Variationen von William Byrd trug sie selbst dazu bei, dass "dieses wunderbare Instrument" auch in jenen Registern und Schattierungen zu hören war, die bei ihren Schülern sonst nicht vorgekommen wären.

Denn trotz aller Virtuosität auf den Solo-Instrumenten: Im Mittelpunkt stand natürlich die Orgel. Und sämtliche Stücke gerieten zu einem Hörgenuss - vom einfachen Kanon "Bruder Jakob" (Remmer Pläsier: "Ich bin durch die Konfirmandenzeit zur Orgel gekommen") bis zu Georg Friedrich Händels bekannter Fuga in C und zwei nicht minder berühmten Präludien von Johann Sebastian Bach (Ocko Grensemann, Matthias Hübl).

Ein klassisches Konzert mit jungen und sehr jungen Musikern, das Lust auf mehr machte! Wie hatte Agnes Luchterhandt es treffend formuliert: "Als die Evers-Orgel erbaut wurde, musste ihr Klang den Menschen wie eine Vorstufe zum Himmel erscheinen." Etwas von dieser "himmlischen" Faszination erfasste die Zuhörer in der gut besuchten Warnfried-Kirche auch an diesem Abend. Und nährte die Hoffnung auf weitere Konzerte an einem Instrument, dessen Dornröschenschlaf vorbei sein sollte.