Auch mit Handicap: "Gottes Liebe ist so wunderbar"

Norden, 17. April 2016

Besonders liebevoll gestaltet: Konfirmation für Kinder der "Schule am Moortief"

Wie überall in EKD und Landeskirche, wird auch im Kirchenkreis Norden an den Sonntagen nach Ostern Konfirmation gefeiert. Alles so traditionell wie lebendig - und doch am Sonntag Jubilate gleich in mehrfacher Hinsicht „besonders“: Da tauft und konfirmiert ein Ruhestandspastor im Auftrag des Ev.-luth. Kirchenkreises in der Ev.-ref. Kirche eine Gruppe Kinder, die durch eine pädagogische Mitarbeiterin der Schule und die Diakonin der Ludgerigemeinde darauf vorbereitet worden sind! Der Grund dafür liegt buchstäblich nahe:  Diese Kirche ist die „Hauskirche“ der „Schule am Moortief“ direkt nebenan - jener Schule, in der behinderte Kinder aus dem ganzen Kreisgebiet unterrichtet werden.

„Es ist lange her, seit ich das letzte Mal konfirmiert habe;“, sagte Pastor i.R. Dieter Albertsmeier, „aber die Vorbereitung dieser Konfirmation hat mich besonders angerührt.“ Und dann erzählte er als Beispiel, wie er das „Vater unser“ mit den Kindern ganz neu und sehr intensiv zu beten gelernt hat: in Gebärdensprache. Das führte zu der Idee, es auch im Gottesdienst mit der Gemeinde in dieser Form zu sprechen, angeleitet durch die Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Da die Konfirmation die Taufe voraussetzt, mussten drei Kinder erst getauft werden: Tauferinnerung durch „Erwachsenen“taufen im Konfirmationsgottesdienst der ansonsten als Kinder Getauften, das war auch „besonders“. Zum Entzünden der Taufkerzen wurde die Osterkerze des Vorjahres aus der Norddeicher Arche mitgebracht. Die Taufkerzen selbst waren eigenhändig kunstvoll gestaltet und eine Spende von Familie Rinschede, deren Tochter mit dabei war. Natürlich gab es für die Täuflinge auch eine Kinderbibel als Geschenk. Anton Blumenfeld als Ansprechpartner der reformierten Gemeinde sorgte für die festliche Gestaltung des Kirchenraums.

Beim Verlesen von Tauf- und Konfirmationssprüchen wurde Pastor Albertsmeier unterstützt durch Lehrerin Bärbel Büscher-Höfkes und Diakonin Ulrike Schuh. Der Superintendent stiftete für jede Konfirmandin und jeden Konfirmanden als Erinnerung an diesen Tag ein kleines Umhängekreuz an einem Lederband.

Und dann gab es noch eine Besonderheit: Organist Günter Nölle erhielt musikalische Unterstützung durch die „SaM-Band“, die Schülerband der Schule am Moortief, die es sich nicht nehmen ließ, den Gottesdienst mitzugestalten. „Gottes Liebe ist so wunderbar!“, das intonierte die Band mit ihren drei Sängerinnen, und die Gemeinde sang und klatschte kräftig mit.

Die Veranstalter danken im Namen des Kirchenkreises Norden der Reformierten Kirchengemeinde, dass sie die Kirche zur Verfügung gestellt hat. So wurde die Konfirmation zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Schülerinnen und Schüler, für ihre Familienangehörigen und Freunde und für alle Gottesdienstbesucher. Der Dank gilt auch der Künstlerin Ursula Karge, die eine von ihr gemalte und kolorierte Federzeichnung der Kirche Bargebur für die Urkunden zur Verfügung stellte: eine bleibende Erinnerung an diesen besonderen Tag.