Mit demokratischem Stolz gegen "Rechts"

Norden, 16. Mai 2009

Superintendent Dr. Kirschstein einziger Redner bei der Norder Demo

An die 500 Menschen aller Generationen beteiligten sich an einem Demonstrationszug gegen "Rechts". Anlass dazu war eine Wahlkundgebung der rechtsradikalen DVU, die allerdings im Vorfeld wieder abgesagt wurde. Umso bemerkenswerter, dass eine für Norden so große Zahl Menschen sich auf den Weg machte. Der Zug führte vom Zentralen Omnibusbahnhof über den Neuen Weg und die Synagogen-Gedenkstätte zum WBZ-Parkplatz. Dort hielt Superintendent Dr. Helmut Kirschstein die einzige Rede.

Beteiligt waren (schon bei den vorbereitenden Planungen) eine ganze Reihe Organisationen: DGB und GEW waren ebenso dabei wie die Attac-Gruppe Norden, die Deutsche Friedensgesellschaft, das Jugendparlament und alle demokratischen Parteien - SPD, FDP, Bündnis90/Grüne, Die Linke, CDU und die Norder ZOB. Die Arbeitskreise Erwerbslose bzw. Umweltschutz machten ebenso mit wie zahlreiche Vertreter der ev.-luth. Kirche und mehrere Gruppen aus verschiedenen Norder Schulen. Dass auch ein "schwarzer Block" von Anarchisten angereist war, verbreitete neben aggressiver Punk-Musik auch Ängste. Es blieb aber alles friedlich, und mancher Bürger reihte sich noch unterwegs in den Demonstrationszug ein.

Bei der Fülle der beteiligten Organisationen ist es umso bedeutsamer, dass sich die Planungskonferenz einmütig auf den Norder Superintendenten als einzigen Redner bei der abschließenden Kundgebung einigte. Dr. Kirschstein unterstrich bei seiner immer wieder von starkem Beifall unterbrochenen Rede den "Stolz der Demokraten": 70 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs habe man aus der Vergangenheit gelernt. "Wir dürfen stolz sein auf unser Grundgesetz". Wie ein "bunter Regenbogen, der Frieden und Menschenwürde signalisiert": so sei diese "farbenprächtige Versammlung", in der zu Recht nur eine einzige Farbe fehle: "braun".

Dr.Kirschstein appellierte an die Gemeinsamkeit der Demokraten - "Ehrlichkeit" sei "unser demokratisches Plus". Der Superintendent fand aber auch deutliche Worte: "Die menschenverachtende Ideologie in der unsäglichen Tradition brauner Rattenfänger bekommt in unserer Stadt keinen Fuß in die Tür und kein Bein an die Erde!" An diesem denkwürdigen 16. Mai 2009 stimmte das - und wird hoffentlich auch in Zukunft gelten...

Hier können Sie die ANSPRACHE des Superintendenten in ihrem Wortlaut nachlesen.