Von Berumerfehn nach Bremerhaven

Berumerfehn, 25. Oktober 2009

Pastor Hans-Carl Schlüter und Frau im Festgottesdienst verabschiedet

In einem feierlichen Gottesdienst ist Pastor Hans-Carl Schlüter nach elfeinhalb Jahren aus dem Gemeindepfarramt in Berumerfehn verabschiedet worden.  Er wechselt nach Bremerhaven und wird dort als Pastor der Landeskirche eine neue Aufgabe in der Betreuung russlanddeutscher Gemeindeglieder übernehmen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Gottesdienst wurde vom Posaunenchor, vom Kindergitarrenchor, einem Gitarrentrio und einer Solosängerin musikalisch überaus  vielfältig gestaltet. Die Eingangsliturgie übernahm Pastor i.R. Albertsmeier, der zuletzt häufig und unter gutem Zuspruch in Berumerfehn Gottesdienst hielt.

In seiner Predigt zum vorgesehenen Predigttext des Sonntags streifte der scheidende Pastor nur kurz seinen Abschied. Laut Markus 10 stünde das Verhältnis Pastor-Gemeinde wie die Beziehung Mann-Frau und alle anderen Lebensverhältnisse unter dem Gebot und der Verheißung Gottes, der keinen "Scheidebrief" für sein Volk ausstelle und Trennungen nur "um der menschlichen Hartherzigkeit willen" zulasse. Was zu tun sei, gebe Gottes Wort für Pastor und Gemeinde gemeinsam zu erkennen: "Gutes tun, Liebe üben und demütig sein vor Gott", wie es der Wochenspruch aus Micha 6 zusammenfasse.

Pastor Christian Paasch von der Ev.-freikirchlichen Gemeinde fand sehr warmherzige Worte zur Verabschiedung im Namen der Evangelischen Allianz, in die sich Schlüter engagiert eingebracht habe. Ebenso freundlich verabschiedete der Lektorenbeauftragte des Kirchenkreises Norden, Pastor Marten Lensch (Norddeich),  insbesondere Lektorin Heidi Schlüter, an deren Einführung er erst kürzlich mitgewirkt hatte. Besonders anrührende Worte fand der derzeitige KV-Vorsitzende Alrich Bartels, da er bei aller Abschiedswehmut die schwierigen Phasen der Zusammenarbeit nicht verschwieg.

Superintendent Dr. Helmut Kirschstein sagte in seiner Abschiedsansprache zu Worten aus Prediger 3 ("Ein jegliches hat seine Zeit"): "Ich selber habe immer wieder miterlebt, wie Sie, lieber Bruder Schlüter, sich versöhnen wollten – und auch auf der anderen Seite des Tisches habe ich immer wieder Menschen in Ihrer Gemeinde erlebt, die gesagt haben: Wir versöhnen uns. Aber, Gott sei´s geklagt, das war nie von langer Dauer, offenbar war die Zeit dafür noch nicht gekommen. Jetzt, hier, heute: in der Stunde des Abschieds: da ist es ein für allemal an der Zeit, sich versöhnlich die Hände zu reichen. Jetzt, hier, heute ist die Zeit der Vergebung, der gegenseitigen Vergebung."

Dazu war bei der lange andauernden Verabschiedungsfeier anschließend auf dem Vorplatz der Kirche und im Gemeindehaus reichlich Zeit. Und diese Zeit wurde offensichtlich gut genutzt...