„Es sieht gut aus in Sachen Ehrenamt“

Norden, 11. Juni 2014

Kirchenkreiskonferenz: Landespastor Wieblitz bringt ermutigende Fakten

„Kompetenzen fördern, Wertschätzung erweisen, Gemeinde bauen“ - unter diesem Motto "zum Umgang mit Ehrenamtlichen" stand die Kirchenkreiskonferenz im Juni, die in den Räumen der Norder Andreas-Gemeinde tagte. Dazu hatte Superintendent Dr. Kirschstein den Landespastor für Ehrenamtliche, Allbert Wieblitz, in die Runde aller Pastorinnen und Pastoren, Diakoninnen und Diakone im Kirchenkreis Norden eingeladen.

Der im „Haus kirchlicher Dienste“ in Hannover angesiedelte Referent wartete mit einigen Überraschungen auf – und die waren durchweg erfreulich: Während das Engagement Freiwilliger in den Bereichen Sport, Geselligkeit, Kultur, Soziales, Kindergarten und Schule in den letzten 5 bis 10 Jahren zurückgeht oder stagniert, ist es im Bereich „Religion und Kirche“ deutlich gewachsen. Den Anstoß dazu gaben vor allem „leitende Personen der Organisation“, wie es in der Sprache der Statistik heißt: also ganz überwiegend die Pastorinnen und Pastoren. An zweiter Stelle folgen nun – anders als 10 Jahre zuvor – „eigene Erlebnisse“, die zum Einsatz motivierten, gefolgt von „Freunden oder Bekannten“, die bereits aktiv waren. Dabei ist die Kirchengemeinde mit Abstand die wichtigste Ebene ehrenamtlichen Engagements (77%).

Am stärksten engagiert und mit deutlichem Zuwachs setzen sich Menschen ab 60 Jahren in der evangelischen Kirche ein. Anders als noch 10 Jahre zuvor, ist die Dauer des ehrenamtlichen Einsatzes bei evangelischen Christen jetzt statistisch höher als bei Katholiken: „Die Evangelischen sind treu“, so der Kommentar des Referenten. Offenbar erweisen sich Projekte als „Türöffner“ für ein dauerhaftes Engagement.

Das Ergebnis diverser Umfragen macht Mut: Es gibt weiterhin eine hohe Bereitschaft zum Engagement in der Kirche. Wer schon dabei ist,würde in der Regel sogar „noch mehr machen“, muss also womöglich vor Überforderung geschützt werden. Das Ehrenamt soll „Spaß machen und sinnvoll sein“, dann wird es auch „ganz lange“ ausgeübt. Erfreulich auch, dass die Anerkennung der Tätigkeit von den Ehrenamtlichen mehrheitlich als „gut“ wahrgenommen wird. Die persönliche Ansprache ist und bleibt das wirkungsvollste Werbe-Instrument. Die deutliche Steigerung beim Anstoß durch „leitende Personen“ spricht für eine gewachsene Sensibilität beim Personenkreis der Pfarrer- und Diakonenschaft.

Auch wenn es Energie kosten wird, weiterhin den „hohen Standard“ ehrenamtlicher Arbeit in der evangelischen Kirche zu halten („Zeit, Geld, Ideen“), bleibt gegenwärtig ein höchst erfreuliches Fazit: Es hat sich vieles positiv entwickelt in den vergangenen 15 Jahren. Das war so nicht erwartet, bestenfalls erhofft worden. Das Fazit von Albert Wieblitz: „Es sieht gut aus in Sachen Ehrenamt in unsrer Landeskirche!“