Gastfreundschaft: Weihrauch in Marienhafe

Marienhafe, 15. August 2014

Orthodoxer Gottesdienst für Eritreer unter Leitung von Bischof Damian

Wer an diesem Vormittag die Marienkirche betrat, wurde von einem Schwall Weihrauch begrüßt - und wunderte sich vielleicht über die vielen Schuhpaare am Eingang und die ungewöhnlichen Gesänge. Grund für diese außerordentliche Konstellation: ein dreistündiger, mehrsprachiger orthodoxer Gottesdienst, der vor allem für die Flüchtlinge aus dem nordostafrikanischen Eritrea eingerichtet worden war.

Eigens zu diesem Anlass war Bischof Damian, Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, aus dem Kloster Höxter angereist. Zusammen mit dem lutherischen Marienhafer Pastor Eskil Wohlberg, dem eritreischen Religionslehrer Ytbarek Teklay Gebray, dem eritreischen Priester Semere Hadish Bletra sowie Polykarpos Elmorharaky, einem weiteren Priester der koptisch-orthodoxen Kirche, hielt Bischof Damian für die Eritreer und andere Interessierte einen Gottesdienst der besonderen Art.

Etwa 80 Eritreer und etliche Deutsche, Begleiter der Asylbewerber und weitere Interessierte nahmen daran teil. Während des Gottesdienstes wurde viel gesungen, die Gesänge zum Teil begleitet durch Tänze und Trommeln, und es herrschte das für orthodoxe Gottesdienste typische "Kommen und Gehen".

Vieles an spezieller "Ausrüstung" hatte Bischof Damian aus seinem Kloster in Höxter mitgebracht, da den eritreischen Christen in Marienhafe noch fast alles fehlt, was für einen orthodoxen Gottesdienst unverzichtbar ist. Am Ende verteilte Bischof Damian an alle ein kleines Geschenk: einen Schlüsselanhänger.

Im Anschluss gab es - vom Roten Kreuz zubereitet - vegane Erbsensuppe sowie Kaffee und Kaltgetränke für alle Teilnehmer und Gäste des Gottesdienstes. Schließlich versammelten sich die Eritreer bei schönstem Sommerwetter in großer Runde im Schatten der Bäume zu einer Bibelstunde. Dort berieten sie auch über zukünftige Treffen der eritreisch-orthodoxen Gemeinde in Marienhafe.