"Wie eine Familie" im Kirchenkreis Norden

Norden, 04. September 2014

Zum 10. Mal WOCHE DER DIAKONIE: Verzahnung von Professionalität & Gemeinde

Unter dem Motto „Wie eine Familie“ gestaltet der Kirchenkreis Norden in Kooperation mit dem Diakonischen Werk eine Woche, die ganz im Zeichen der praktisch umgesetzten Nächstenliebe stehen soll. „Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, nicht aus dem Blick zu verlieren, ist ganz wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit“, betont Stephan Bernhardt, Diakoniebeauftragter im Kirchenkreis Norden. Im Rahmen von Gottesdiensten, Diskussionsrunden und Vorträgen besteht die Möglichkeit des Austausches und der Begegnung. Auch Tabuthemen sollen dabei nicht verschwiegen werden. „Trennungen, Sterbebegleitung und Armut gehören zum Leben dazu und sollten auch von der Kirche thematisiert werden“, so Bernhardt. Ein Flyer, der bereits in den Kirchengemeinden ausliegt, gibt Auskunft über die Veranstaltungen.

Dass Kirche ganz alltagsnah daherkommen kann, wollen der evangelisch-lutherische Kirchenkreis und das Diakonische Werk Norden im Rahmen der  Diakonischen Woche unter Beweis stellen. Vom 7. bis zum 14. September finden bereits zum 10. Mal an verschiedenen Orten im Kirchenkreis Norden Veranstaltungen statt, die unter dem Motto „Wie eine Familie“ wesentliche Werte des Zusammenlebens aufgreifen.

Überwindung von Tabus

Dabei sei es dem Planungsteam wichtig gewesen, auch Tabuthemen anzusprechen und Hemmschwellen zugunsten eines offenen Umgangs miteinander zu überwinden, betont Superintendent Dr. Helmut Kirschstein. Diakonie ist das altgriechische Wort für Dienst. Nicht nur die Wortverkündung spiele im christlichen Glauben eine Rolle, sondern ganz entscheidend auch der Aspekt des Füreinanderdaseins und der praktisch angewandten Nächstenliebe, so Kirschstein im Pressegespräch. Das könne auch bedeuten, anderen in schwierigen Situationen nah zu sein und ihnen im übertragenen Sinne zu dienen.

Motto: Wie eine Familie

Entscheidendes Merkmal einer Familie sei der unbedingte Zusammenhalt, wenn es drauf ankomme, beschreibt der Diakoniebeauftragte Stephan Bernhardt die Hintergründe des Wochenmottos. So werden Partnerschaft und Trennung genauso thematisiert wie die Angewiesenheit auf Unterstützung und das Ende des Lebens. In Gottesdiensten, Diskussionsrunden und Vorträgen besteht die Möglichkeit des Austausches. „Wir als Kirchenvertreter scheuen uns nicht, auch Antworten auf unbequeme Fragen zu suchen und Anregungen für ein neues Denken zu geben“, betont Dieter Hülsebus, Leiter des Diakonischen Werks. Wesentlicher Inhalt der Woche sei außerdem, die Begegnung mit Menschen zu suchen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Eine Einladung zum Besuch der Obdachlosen-Einrichtung „Treffpunkt Diakonie“ in Norden steht ebenso auf dem Programm wie ein Gesprächsabend zum Thema Sterbewunsch bei Palliativ-Patienten.

Netzwerk aus Engagierten

„Gleichzeitig bietet die Woche der Diakonie die Gelegenheit, diejenigen kennenzulernen, die sich in kirchlichen Kreisen und darüber hinaus bereits für andere einsetzen“, erklärt Bernhardt. Ein Netzwerk aus Engagierten zu schaffen, sei das A und O diakonischer Arbeit. Die Angebote sind bewusst offen gestaltet, so dass Interessierte unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit gerne dazustoßen können. Weiterführende Informationen enthält der Flyer, der in allen Kirchengemeinden des Kirchenkreises Norden ausliegt.

 

Mit herzlichem Dank an den OSTFRIESISCHEN KURIER (Foto und Text, leicht überarbeitet)