"Gott liebt die Teekultur"

Norden, 18. Oktober 2014

Neueröffnung des Ostfries. Teemuseums - Viel Prominenz beim Festakt in Ludgeri

Viel Prominenz war zur Eröffnung des Ostfriesischen Teemuseums in die voll besetzte Norder Ludgerikirche gekommen. „In dieser Kirche schlägt das Herz der Stadt Norden, und dieses Herz schlägt heute für den Tee“, sagte Nordens Superintendent Dr. Helmut Kirschstein zur Begrüßung. Zu Beginn des Festakts zeigte er sich in einer launigen Rede davon überzeugt, dass die Teekultur auch den göttlichen Segen hat. Er ging dafür der Frage nach, ob Kirche und Tee etwas miteinander zu tun haben. Ich muss bedauern: Unser Reformator Martin Luther hat sich zwar lobend über das Einpöckisch Bier ausgesprochen, aber über Tee wusste er nichts.“ Auch in der Bibel komme Tee nicht vor. „Ich muss zugeben: Gott ist kein Teetrinker.“ Tee verbinde Norden aber mit fernen ndern und sei damit ein Brückenschlag, der globale Zusammenhänge lehren könne. Das sei sicher im Sinne Gottes.

Tee bringe zudem Menschen zusammen und sei damit ein Mittel gegen Vereinsamung. „In Ostfriesland genießen alle – vom Kleinkind bis zum Greis – dieses köstliche Getränk.“ Am Ende zog der Superintendent ein Fazit, das alle gerne hörten: „Gott ist zwar kein Teetrinker, aber wir können überzeugt sein, dass er die Teekultur liebt.“ - Für den musikalischen Rahmen sorgten Kantor Thiemo Janssen an der Arp-Schnitger-Orgel und der Chor des Ulrichs-Gymnasiums, dessen mitreißende Gospel-Darbietungen besonders starken Applaus bekamen.

Der große Wurf sei gelungen. Darüber waren sich alle Redner einig. Und dieser Erfolg beruhe vor allem .auf großem ehrenamtlichen Engagement, hieß es. „Das war der allergrößte Baustein“, sagte der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies (SPD). Er erklärte Norden zur „Teehauptstadt Deutschlands“. Nun müsse er noch dafür sorgen, dass das auch auf' die Verkehrsschilder' komme, sagte er im Scherz.

Der Begriff „großer Wurf“ zog sich als roter Faden durch die Eröffnungsfeier. Fast alle Redner griffen das Zitat von Professor Dr. Uwe Meiners, Leitender Direktor des Museumsdorfs Cloppenburg, auf. Er hatte gesagt, dass Norden für das Teemuseurn den großen Wurf wagen oder es ganz lassen soll“. Man habe ihn gewagt, und nun seien alle Voraussetzungen für die Zukunft der Kultureinrichtung geschaffen. „Wir haben viel Glück gehabt und müssen uns bei vielen bedanken“, sagte Helmut Markus, Vorsitzender des Heimatvereins Norderland,der Träger des Teemuseums ist. Man habe viele dicke .Steine für die neue Ausrichtung des Museums aus dem Weg geräumt. ,,Jetzt ist der Weg frei", so Markus. Jetzt gibt es eine neue Geschichte in dem Haus zu erleben.

Nordens Bürgermeisterin Barbara Schlag (ZoB) sprach allen Beteiligten Respekt für die erbrachten Leistungen aus. Alle, die mitgewirkt haben, dürfen stolz sein; und .alle anderen dürfen sich freuen.“ Schlag kündigte zugleich an, die Amtskette künftig für die Ausstellung im Museum zur Verfügung zu stellen. „Ich kann sie mir ja ausleihen, wenn ich sie brauche.“ Hintergrund ist, dass im Untergeschoss des Museums auch Handwerk für den Teetisch ausgestellt wird, darunter ein Teil der Werkstatt der Gold- und Silberschmiede E.Diepen, in der die Bürgermeister-Amtskette entstanden ist.

Der Leiter des Ostfriesischen Teemuseums, Dr. Matthias Stenger, dankte ebenfalls für die „beispielhafte Tearnleistung, die die Erneuerung ermöglicht habe. Man habe damit ein Etappenziel erreicht, das dazu helfe, das Teemuseum als eines der attraktivsten kulturellen Angebote in der Region zu etablieren.

Festakt konnten die Gäste das neugestaltete Museum besichtigen – und zeigten sich durchweg begeistert.

Mit herzlichem Dank an die OSTFRIESEN-ZEITUNG (Text) und den OSTFRIESISCHEN KURIER (Bild)