"Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?"

Großheide, 12. Oktober 2014

Lebendiger Gottesdienst zum Auftakt der Visitation in Großheide

Guter Besuch, lebendiger Auftakt: Am Sonntag feierte die Christusgemeinde Großheide einen abwechslungsreichen Gottesdienst zum Beginn der Visitation. Mit dabei: der Gitarrenchor unter der Leitung von Anita Iken. Pastor Dr. Andreas Lüder hatte zur Begrüßung der neuen Vorkonfirmanden eingeladen, so dass auch zahlreiche jüngere Familien gekommen waren.

Jeder neue Konfirmand, jede neue Konfirmandin bekam vom Ortspastor ein Kreuz umgehängt, verbunden mit einem Segenszuspruch für die Zeit bis zur Konfirmation 2016. Von Anfang an stand damit der gesamte Gottesdienst im Zeichen christlicher Gemeinschaft. In seiner Predigt unterstrich Pastor Dr. Lüder, dass die Kirche alten Stils mit Mahnungen und Vorschriften für ihn passé sei. Wie jeder Vorkonfirmand, jede Vorkonfirmandin den eigenen Glauben entwickeln solle, gelte für alle Christen die Einladung zur Authentizität in der Gemeinschaft: "ein unverwechselbarer Mensch sein mit eigenen Gefühlen und Gedanken, aber auch dazugehören zur community..." Lüder illustrierte diesen Gedanken mit dem berühmten Werbespot der 70er Jahre, in dem jede Menge höchst individueller Typen zur selben Limonade griffen: "Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?"

Auch Superintendent Dr. Helmut Kirschstein zielte in seiner Visitationsansprache auf das christliche Selbstverständnis ab: Angesichts terroristischer Umtriebe, weltweiter Christenverfolgungen und spürbarer Ablehnung christlicher Ideale durch Materialismus und Egoismus im eigenen Land, solle die Visitation Mut machen und Hoffnung verbreiten. Es sei "nicht verboten, über Erfolge und Misserfolge unsrer Kirche nachzudenken", im Gegenteil: Menschen selbstbewusst zum Glauben einzuladen und für die Sache Jesu Christi zu begeistern, sei und bleibe die Aufgabe aller Gemeindeglieder.

Die Gestaltung des Gottesdienstes durch den Gitarrenchor, der durch zahlreiche Anfängerinnen verstärkt wurde, fand den spontanen Applaus der versammelten Gemeinde. Auch der Superintendent sparte beim anschließenden Treffen im Gemeindehaus nicht mit Lob: Hier werde schon seit vielen Jahren hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet. Angesichts zahlreicher Neugründungen und Initiativen im Großheider Gemeindeleben - vom neu eingerichteten Kindergottesdienst über den neu gegründeten Jugendkreis und einen weiteren, neuen Frauenkreis bis hin zum Gesprächskreis, der mittlerweile neun Ehepaare umfasst - stellte Kirschstein fest: "Die Christuskirchengemeinde ist auf einem sehr guten Weg." Es habe sich als richtig erwiesen, das Großheider Gemeindehaus trotz klammer Kassen um den Saal und weitere Räumlichkeiten zu erweitern. Auch die "gegen den Trend" erfolgte Zuordnung eines zweiten Pastors (Peter Riesebeck, Leezdorf) für die 2.700-Seelen-Gemeinde habe zur erfolgreichen Entwicklung beigetragen.