"Es ist noch Platz in der Arche..."

Norddeich, 26. Mai 2013

"Segens-reicher" Gottesdienst zum Auftakt der Visitation in Norddeich

Bewegt startete die Visitation in der Norddeicher "Arche": Pastor Marten Lensch gestaltete gemeinsam mit Pastor i.R. Albertsmeier und weiteren engagierten Gemeindemitgliedern den Gottesdienst zum Auftakt. Auch musikalisch wurde Vielfältiges geboten: Zusammen mit der Orgel (Heike Tegethoff) spielte ein vereinigter Bläserkreis aus Mitgliedern der Norddeicher wie der Andreas-Gemeinde. Aber auch Pastor Lensch griff zur akustisch verstärkten Gitarre: Mit "Es ist noch Platz in der Arche" steuerte er die Begleitung zur "Hymne" der Norddeicher Gemeinde bei. An anderer Stelle begleitete er Gaby Horstmeiers Saxofon: "Ich lobe meinen Gott..."

Der klanglichen Vielfalt korrespondierte eine Predigt, mit der Gemeindepastor Lensch die Vielfalt der Segens-Vorstellungen aufnahm und anhand des vorgesehenen Textes 4. Mose 6 ("Aaronitischer Segen") evangelisch profilierte: Es gehört zur theologischen Überzeugung des Protestantismus, dass nicht nur hervorgehobene Priester oder auch Pastoren Segens-fähig sind - jeder Christ, jede Christin habe nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, den Segen Gottes weiterzugeben. Dies könne und solle nicht nur rituell geschehen, sondern gerne auch im alltäglichen Vollzug gegenüber Kindern, Eltern, Freunden... Beeindruckend konkret wurde der zentrale Inhalt der Predigt dadurch, dass Lektorin Irmtraud Benjamins den Aaronitschen Segen am Ende des Gottesdienstes unter Handaufhebung der versammelten Gemeinde zusprach.

Superintendent Dr. Helmut Kirschstein fragte in seiner Visitationsansprache kritisch - und selbstkritisch - nach, ob die Evangelische Kirche in den letzten Jahren über der notwendigen Forcierung von Aufbauprogrammen und Strukturveränderungen womöglich allzu sehr das Vertrauen in Gottes Regiment und die Beharrlichkeit des Gebets vernachlässigt habe. Er werde bei seinen Besuchen diesmal nicht nur danach fragen, wie geplant und gearbeitet, sondern auch, in welcher Weise geglaubt und gebetet wird.

Im Anschluss an den Visitationsgottesdienst nahmen die meisten der zahlreichen Gottesdienstbesucher gerne das Angebot von Tee und Kaffee im Foyer der Arche wahr. Für den Kirchenvorstand schloss sich später auch noch ein gemeinsames Arbeitsessen mit dem Superintendenten an - in einer "Atmosphäre des Segens", wie zu vernehmen war...