Hilfe aus Marienhafe bleibt dringend notwendig

Bombo (Tansania) / Marienhafe, 17. August 2013

Tansania-Partnerschaft: Delegierte zurück aus Bombo - Viele neue Eindrücke

Johanne Dannholz und Günter Gross von der Kirchengemeinde Marienhafe sind wieder zurück von ihrer Partnerschaftsreise nach Bombo in Tansania. Sie haben dort viele Freunde besucht und dabei sehr intensive Gespräche über alle Probleme geführt, die die Menschen dort bedrücken.

Am Flugplatz in Dar Es Salaam wurden die beiden Brookmerlander am 25. Juni von der auch in Marienhafe bekannten Schwester Christine Mtango abgeholt. Nach einer beschwerlichen Anfahrt wurden sie in Bombo an der Kirche mit viel Musik und Gesang empfangen. Im Pfarrhaus bot sich den Besuchern aus Marienhafe eine große Überraschung: Im letzten Jahr hatte ein große Renovierung stattgefunden. Fußböden und Wände waren völlig neu gestaltet. Zwei Gästezimmer mit neuen Betten waren entstanden, und eine Toilette und eine Dusche waren für Besucher geschaffen worden. In der Küche stand ein E-Herd, der aus einer Containerlieferung aus Marienhafe stammte, ebenso wie der Kühlschrank im großen Gemeinschaftszimmer. Zwei Zimmer sind im Haus für den Pastor und seine Familie vorgesehen.

Die Zeit in Bombo war geprägt von einer großen Herzlichkeit der Bevölkerung. Auffallend war wieder einmal, dass Gastfreundlichkeit von allen sehr ernst genommen wird und somit auch alles, was man zu essen hat, geteilt wird. Obwohl nach Bombo jegliche Getränke und viele Nahrungsmittel aus dem weit entfernten Same mit Kraftwagen antransportiert werden müssen, bemühten sich alle, jederzeit die Versorgung der Gäste zu sichern.

Für die Tagesabläufe hatte Pastor Mfinanga einen genauen Plan mit seinem Kirchenvorstand ausgearbeitet, sodass die Tage ausgefüllt vergingen. Es wurde der Kindergarten besucht, und obwohl der ganze Juni Ferienzeit war, waren fast alle Kinder mit ihren Müttern gekommen, um sich zu bedanken. Denn aus Marienhafe werden durch Spenden die Stellen der Kindergärtnerin und ihrer Helferin finanziert. Auch erhält der Kindergarten jährlich Geld, um eine tägliche kleine Mahlzeit für die Kinder sicherzustellen, da viele Kinder morgens ohne Essen oder nur ein paar Körnern Reis in den Kindergarten gehen. Neben den Besuchen in der Secondary School, bei den Frauengruppen, den Konfirmanden und den Gesprächen mit verschiedenen Gruppen sind drei Begebenheiten besonders hervorzuheben:

Trotz Ferienzeit waren fast alle Lehrkräfte sowie der gesamte Schulvorstand anwesend. Von den etwa 170 Kindern, die die Schule besuchen, waren über 100 in Schuluniformangetreten. Eine Trommelgruppe gab unter der strengen Anleitung einer Mitschülerin den Takt vor und die ganze Gruppe formierte sich nach einem Marsch im Gleichschritt nach den Anweisungen eines Lehrers neu. Mit der Hand am Herzen sangen die Kinder dann die tansanische Nationalhymne, bevor sie ein extra für die Besucher einstudiertes Begrüßungslied auf Englisch vortrugen. Der Besuch in der Grundschule endete mit einem kleinen gemeinsamen Imbiss von Lehrkräften, Schulvorstand und Besuchern.

In einem großen Koffer hatte die Gruppe Medikamente für das Krankenhaus mitgebracht, die aus Arztpraxen gestiftet wurden. In der Krankenhausapotheke sah es sehr erbärmlich aus. Die Regale waren fast leer, die Hilfe aus Marienhafe wurde dringend benötigt. Auf einem Tisch standen große Gefäße mit jeweils 1000 Pillen Paracetamol und so ganz war sich die Helferin nicht im Klaren, was sie mit denTabletten alles bekämpfenkonnte. Auch eine Anweisung zur Einnahme war nicht dabei. Hier wurde klar, dass fortwährende Hilfe nötig ist.

Aus Marienhafe hatte die Gruppe drei Fotos von der Marienkirche mitgenommen. Diese wurden später im Pfarrhaus aufgehängt. Außerdem wurde ein CD-Player und eine CD vom 300. Geburtstag der Orgel in Marienhafe überreicht und abgespielt. Die Überreichung der Geschenke und die Aufzählung dessen, was an die einzelnen Gruppen überreicht wurde, führte zu Begeisterungsgesängen der Gemeinde. Beim Abspielen der Orgelmusik mithilfe des neuen CD-Players lauschten alle sehr aufmerksam den ungewohnten Klängen. Wie die Reisenden aus Marienhafe wissen, sind in der Zeit nach ihrer Abreise täglich viele Gemeindemitglieder ins Pfarrhaus gekommen, um die schöne Orgelmusik zu hören.

In den nächsten Wochen will die Delegation Vorträge von der Partnerschaftsreise halten. Die Termine und Veranstaltungsorte werden rechtzeitig bekannt gegeben.