"Lachen, weinen, suchen, finden..."

Norderney, 15. September 2013

12. Kinderkirchentag des Kirchenkreises Norden - 160 Kinder auf Norderney

Die Aula der Norderneyer KGS ist gefüllt mit etwa 160 Kindern, alle im Alter von drei bis 13 Jahren. Dennoch herrscht eine erstaunliche Stille, denn alle lauschen Pastor Ingo Wiegmann aus Hage. Doch nur so lange, bis er nach Freiwilligen fragt, die ihm dabei helfen, eine biblische Geschichte zu inszenieren. Fast jeder möchte gern mitmachen und so sind die Rollen bald verteilt. Jede Gruppe, die bei „der Heilung des Gelähmten“ mitwirken darf, wird einzeln von Wiegmann in ihre Rolle eingeführt, während die Hager Kindergottesdienst-Mitarbeiterinnen Imke Hoefer-Aeils und Antje Kleber die entsprechenden Textpassagen stückweise vorlesen.

Es ist der zwölfte Kinderkirchentag des Kirchenkreises Norden, der alle zwei Jahre stattfindet. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Lachen, Weinen, Suchen, Finden... alles zu seiner Zeit“ und und ist, wie schon im Jahr 1993, auf Norderney. Auf die Inseln zu fahren, sei für die Kinder immer etwas ganz Besonderes. „Hier können sie das Inselleben sehen und an den Strand gehen“, so Rosi Knoke, Kindergottesdienstbeauftragte des Kirchenkreises Norden.

Doch noch ist an Strand nicht zu denken, denn erst gilt es, die spontane Aufführung der biblischen Geschichte durchzuführen. Die Kinder haben sichtlich Spaß und egal ob als Tempelwächter, Gelähmte, Freunde der Gelähmten oder auch nette und unfreundliche Tempelbesucher – sie spielen ihre Rollen eifrig mit.

In seiner Gemeinde ist Pastor Wiegmann eigentlich gar nicht für die Arbeit mit Kindern zuständig, er helfe aber immer gern mit, und es macht ihm merklich Spaß. „Es ist eine tolle Arbeit“, erzählt er, während die Kinder lachend und lärmend um ihnherumlaufen. Und so habe er auch gern zugestimmt, als Knoke ihn um seine schauspielerische Mithilfe gebeten hatte. „Er ist unser theologischer Clown-Part“, sagt Rosi Knoke lachend. Und die Kinder scheinen es zu mögen. „Die Kinder sind richtig motiviert“, berichtet Annika Schulze, Norderneyer Diakonin. Und weiter: „Ich bin begeistert, wie lange sie ruhig gesessen haben.“ Für Schulze und ihre ehrenamtliche Mitarbeiterin Jenny Waskowiak, die gemeinsam den Kindergottesdienst auf der Insel leiten, war der Kinderkirchentag etwas ganz Unbekanntes. „Wir sind aber positiv überrascht. Wir finden es richtig gut“, so Waskowiak. Während sich seit Februar monatlich auf dem Festland getroffen wurde, umden Kirchentag zu planen, hatten Schulze und Waskowiak das Organisatorische vor Ort in der Hand. Über die Mithilfe der KGS freut sich Schulze besonders: „Es ist so toll, dass wir die Räumlichkeiten nutzen können.

Etwa 20 Norderneyer Kinder sind an diesem Tag mit dabei, darunter auch einige Konfirmanden und Konfirmandinnen, die zum Beispiel beim Verteilen des Mittagessens mithelfen. „Wir machen das freiwillig“, erklärt Johanna Kahl, zwölf Jahre alt, setzt aber gleich hinzu: „und wir bekommen dafür Unterschriften.“ Insgesamt 42 Unterschriften brauchen die Konfirmanden, um hinterher auch konfirmiert zu werden. Und der Tag mache richtig Spaß, da stimmt auch die gleichaltrige Frauke de Vries zu, die während des Gottesdienstes zusammen mit Lea Waskowiak für die musikalische Begleitung sorgt.

Auch für Wiegmann ist es ein toller Tag. „So viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene“, freut er sich. „Es ist schön, mal hier auf der Insel zu sein.

Mit herzlichem Dank an den OSTFRIESISCHEN KURIER (Text & Foto)