Freundeskreis Kadeba: "Geben und nehmen"

Norderney, 26. September 2013

Die 6. Eine-Welt-Beziehung im Kirchenkreis verbindet Norderney und Südsudan

Fünf offizielle Eine-Welt-Partnerschaften gab es im Kirchenkreis Norden - bis zum Mittwochabend: Bei der Gründungssitzung auf Norderney wurde nun der "Freundeskreis Kadeba" ins Leben gerufen, die sechste Partnerschaft! Nach Sudan und Uganda als Kirchenkreisprojekten, Togo (Rechtsupweg), Tansania (Bombo-Marienhafe) und Polen (Thorn-Norddeich) verbindet sie die Kirchengemeinde Norderney mit der Gemeinde Kadeba im neu gegründeten Staat Südsudan.

Viele Punkte wurden am Mittwochabend im Martin-Luther-Haus besprochen. Am Ende stand ein grober Leitfaden für den Freundeskreis Kadeba, wie er nun auch offiziell heißt. „Wir wollen es nicht druckreif formulieren“, erklärte Günter Selbach, Initiator des Freundeskreises, und betonte damit, dass es an diesem Abend eher um das Sammeln von Ideen und Meinungen ging.

Wenn auch noch nicht ganz ausformuliert, so wurden unter den 15 Teilnehmern, die am Abend zu Mitgliedern wurden, doch schon eifrig verschiedene Themen diskutiert. Etwa, was genau sie sich unter der Partnerschaft zu Kadeba vorstellen. So wurde beschlossen, dass das Geld nicht einfach nur gegeben werden sollte, sondern die Menschen in Kadeba auch weiterhin aktiv in die Verwirklichung der Projekte mit einbezogen werden sollten. Dass dies kein Problem sei, betonte neben dem Ehepaar Selbach auch Verena Leidig, die zur Eröffnung des Geburtshauses selbst in Kadeba war: „Sie lehnen sich nicht einfach zurück, sondern wollen mitarbeiten.“ - „Wir wollen eine Partnerschaft“, betonte Selbach mit Nachdruck, ,„und Partnerschaft heißt geben und nehmen.“ Wichtig ist dem Ehepaar daher das Verständnis dafür, was die Mitglieder von dieser Partnerschaft haben können.

Der Wunsch, den Freundeskreis "offiziell" werden zu lassen, kam von Selbach und seiner Frau Christel, da sie mehr Menschen in ihre Arbeit in Kadeba und diesen kulturellen Austausch mit einbeziehen möchten. „Es soll Hand und Fuß haben“, so Selbach. Auch die Sicherstellung, dass der Austausch mit Kadeba weitergehen würde, wenn das Ehepaar selbst es nicht mehr kann, liegt ihm am Herzen.

Seit dem 12. September, so berichtete Selbach zu Beginn der Sitzung, ist der Freundeskreis unter dem Dach des Kirchenvorstands. Ein jeweiliger Delegierter - derzeit Pastorin Ellen Bürger - wird demnach auch im Vorstand des Freundeskreises sitzen. Den weiteren Vorstand bilden Günter Selbach, Verena Leidig, Ilo Lahme und Ria Schäfer. Eine konkrete Satzung wird der Freundeskreis nicht haben. „Alles, was man festschreibt, schränkt einen auch ein“, argumentierte Silke Berner.

Auch einen festen Beitrag für die Mitglieder wird es nicht geben, damit alles auf freiwilliger Basis bleibt. Günter Selbach ist sich sicher, dass mehr Spenden kommen werden, als gedacht, und Christel Selbach betonte, dass neben den finanziellen auch andere Unterstützungen wichtig seien, etwa die Fürbitten für Kadeba. Mitglied werden kann daher jeder, der es möchte. Und wer spenden will, wird in jedem Fall eine Spendenbescheinigung von der Kirche erhalten, allein schon als Wertschätzung, so verspricht Pastor i.R. Selbach.