"Helden des Alltags" und Momente der Begegnung

Norden, 01. September 2021

WOCHE DER DIAKONIE im Kirchenkreis mit besonderem Gottesdienst-Programm

Die Verantwortlichen im Chorumgang der Norder Ludgerikirche, wo aus Anlass der WOCHE DER DIAKONIE zu einer Sonderausstellung mit großformatigen Postern eingeladen wird - mit dem passenden Thema: "WERKE DER BARMHERZIGKEIT auf Bibelfliesen". V.l.n.r. Pastor Stephan Bernhardt, Diakoniebeauftragter im KK Norden - Dieter Hülsebus, Leiter des Diakoinischen Werks Norden - Sup. Dr. Helmut Kirschstein - Pastorin Heidrun Ott, Altenseelsorgerin im KK Norden

Pressegespräch zur WOCHE DER DIAKONIE: Die Freude ist Superintendent Dr. Helmut Kirschstein anzuhören, wenn er sagt: „Wir begehen die Woche der Diakonie seit 19 Jahren, und immer hat der Kirchenkreis Norden ein besonderes Programm dazu aufgestellt.“ Nur das letzte Jahr sei eine Ausnahme gewesen – da sei die Woche der Diakonie wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Das Thema der Aktionswoche werde von der Landeskirche vorgegeben, erklärt der Superintendent des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Norden. Jeder Kirchenkreis entwickele dann seine eigenen Gedanken und Angebote dazu, die in die Gottesdienste eingebunden werden. In diesem Jahr steht die Woche der Diakonie unter dem Gedanken „Mitgestalten“. Der Anspruch laut Überzeile: „Das Soziale neu denken“.

„Menschen brauchen Gemeinschaft, das zeigt sich gerade in diesen Zeiten. Als Diakonie wollen wir Begegnungen von Mensch zu Mensch und mit Gott fördern. Das ist unser Auftrag“, erklärt Dr. Kirschstein den Ansatz in Norden. Darum werden Angebote der institutionellen Diakonie im Kirchenkreis mit dem diakonischen Engagement in den Kirchengemeinden verknüpft.

Für die diesjährige Woche der Diakonie vom 5. bis 12. September haben der Diakonie-Ausschuss des evangelisch lutherischen Kirchenkreises Norden und das Diakonische Werk Norden deshalb zusammen eine ganze Reihe neuer Veranstaltungen ins Leben gerufen. Dazu gehört auch ein besonderer Eröffnungsgottesdienst am Sonntag. Um 10 Uhr heißt es in der Ludgerikirche: „Pflegekräfte – Helden des Alltags?“ Der neue Leiter der gGmbH Diakonie Pflegedienste im Kirchenkreis, Robert Janssen, wird sich zusammen mit weiteren Mitarbeiterinnen im Interview Fragen nach den besonderen Herausforderungen unter Corona-Bedingungen stellen.

Ebenfalls am Sonntag wird in der Arche in Norddeich ab 9:30 Uhr ein anderes Projekt im Gottesdienst vorgestellt. „Begegnungsmomente“ haben die Norderinnen und Norder Angela Lucas, Christel Kebekus, Monika Kasten und Martin Albers ihr Projekt genannt. Wie der Name bereits sagt, soll es Gemeindemitglieder dazu anregen, sich zu begegnen und sich auszutauschen. „Besonders ältere Menschen haben oft Angst, nichts mehr geben zu können“, schildert Ott eine ihrer Erfahrungen aus der Altenheimseelsorge. „Aber das stimmt ja nicht. Der eine hat einen Garten, der andere möchte vielleicht Musik darin machen. Jeder hat etwas zu geben.“ Die „Begegnungsmomente“ seien das Ergebnis langer Überlegungen und eines reiflich ausformulierten Konzepts. Das Ziel sei, „Begegnungen von Mensch zu Mensch auf Augenhöhe zu ermöglichen“. Auch dies sei ein wesentliches Element des Glaubens und unterstreiche den Auftrag der Diakonie, erklärt Pastorin Heidrun Ott. Und Superintendent Dr. Kirschstein ergänzt: „Solche Dinge sind es, die den Zusammenhalt der Gesellschaft ausmachen.“

Pastorin Heidrun Ott, unter anderem zuständig für die Altenheimseelsorge, ist auch verantwortlich für ein weiteres gottesdienstliches Angebot am Donnerstag (9.9., 19.00 Uhr, Ludgerikirche): Unter der Überschrift "Kraft, Liebe und Besonnenheit" gilt dieses Angebot besonders "für Menschen, die andere pflegen, beruflich oder privat". Die Pastorin sagt dazu: „Nicht nur die Pflegekräfte in den Altenheimen, sondern auch die Betreuungskräfte waren und sind in der Corona-Zeit ganz besonderen Belastungen ausgesetzt. Dadurch, dass die alten Menschen nicht von ihren Angehörigen besucht werden konnten, mussten oft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einspringen und waren auch emotional noch sehr viel mehr gefordert als sonst. Hinzu kamen vermehrte Anrufe von besorgten Angehörigen, die zu beantworten waren. Das hat, bei allem Engagement, natürlich auch Kraft gekostet.“ Sie habe im Vorfeld dieses Gottesdienstes viele Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Altenheimen geführt, sagt Ott. Das habe zu der gemeinsamen Idee eines solchen Gottesdienstes geführt. Ott: „Der Gottesdienst soll den Einsatz der Pflegenden würdigen und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind. Das Gefühl, in Gemeinschaft zu sein, kann gerade für diese Menschen sehr hilfreich sein.“

Einen Gesamtüberblick zur WOCHE DER DIAKONIE im Kirchenkreis Norden finden Sie HIER.

[ Foto und revidierter  Text auf Grundlage eines Artikels im Ostfriesischen Kurier - mit freundlichem Dank! ]