Ökumenische Einigkeit in Corona-Zeiten

Norden, 31. Oktober 2021

Ökumenischer Reformations-Gottesdienst betont erfolgreiche Pandemie-Bewältigung

Beim Interview: zwischen lutherischem und katholischem Geistlichen stellen Mitglieder verschiedener Konfessionen erfreuliche Beispiele zur Bewältigung der Corona-Situation aus ihren Gemeinden vor.

"Reformation neu feiern: Was zählt": Unter diesem Motto feierten die Norder Kirchengemeinden in der Ludgerikirche den gut besuchten Gottesdienst zum Reformationstag. Gemeinsam verantwortet von den acht Konfessionen der Norder Ökumene, waren lutherische wie katholische, reformierte, mennonitische, baptistische, pfingstlerische, frei-evangelische und neuapostolische Christen dabei. Ein gemeinsames Hauptaugenmerk lag auf der erfolgreichen Bewältigung der Pandemie-Herausforderungen: Was angesichts Corona "zählte", wird auch unter normaleren Umständen sein christliches Gewicht behalten.

Den Besucher/innen bot sich ein abwechslungsreiches Bild mit vielen Beiträgen: In ihrer gemeinsamen Predigt sprachen Angela Emmerich-Freericks (katholische Gemeinde) und Pastor Bahr (Baptisten) über die Herausforderungen der Pandemie für die Kirchen. Man musste auf persönliche Begegnungen verzichten und fand neue Wege der Bestärkung und Zuwendung: z.B. Filmaufnahmen von Gottesdiensten im Internet, Telefonanrufe bei Gemeindemitgliedern und einen gemeinsamen Weihnachts-Gottesdienst mit Musik auf dem Norder Marktpatz. Die Predigt betonte die zentrale Bedeutung des christlichen Glaubens und der Liebe Gottes zu den Menschen. Diese Liebe trägt uns auch in schwierigen Zeiten, gibt uns Halt und Orientierung.

Der evangelische Superintendent Helmut Kirschstein und der katholische Pastor Christof Hentschel sprachen mit Gemeinde-Vertretern über besondere Angebote in der Pandemiezeit: viele Gottesdienste wurden im Internet präsentiert, es gab Predigttexte zum Mitnehmen an der Kirchentür, eine wöchentliche Andacht mit Posaunenchor im Kirchgarten und als Highlight den „Pater Lustig“: ein Kindertheater mit Mönch, Schafen und einer schlauen Gans. Dieses Theater trat mit viel Zuspruch im Gottesdienst auf. Die Wortbeiträge der Gemeindevertreter wurden durch die tolle Musikband der Baptisten-Gemeinde und Lieder aus dem Gesangbuch ergänzt. Der Gottesdienst endete mit einer gemeinsamen Fürbitte und dem von Helmut Kirschstein gesprochenen Segen. Daran schloss sich der „Lutherschmaus“ mit Schmalzbrot, Bier und anderen Getränken an. Das Angebot nahmen viele Besucher/innen nach dem langen Gottesdienst gern an.