Ideen für eine gute Zukunft im Kirchenkreis Norden

Norden, 15. April 2010

Arbeitsfrühstück zu Planungs-Perspektiven im Brookmerland

Ab 1.1.2013 gehören die fünf Gemeinden des Brookmerlandes sowie Leybuchtpolder zum Kirchenkreis Norden. Damit "zusammenwachsen kann, was (dann) zusammengehört", trafen sich erstmals alle hauptamtlich Mitarbeitenden zu einem Arbeitsfrühstück. Unter der Leitung der Superintendenten Dr. Friedhelm Voges (Emden) und Dr. Helmut Kirschstein (Norden) ging es im Gemeindehaus der Norder Ludgerigemeinde vor allem um das Hauptproblem: die unumgänglichen Einschnitte in der Stellenplanung.

Gekommen waren Pastorin Theda Frerichs (Rechtsupweg und Siegelsum), Pastorin Marika Cuno und Pastor Eskil Wohlberg (beide Marienhafe), Pastor Peter Riesebeck (Leezdorf) und Regional-Diakonin Monika Bauer; Pastor Hans-Peter Meyer (Osteel) war leider verhindert. Sup. Dr. Kirschstein fasste zunächst die Beratungen zusammen, bei denen die Überleitungs-Ausschüsse beider Kirchenkreise weitgehend Einverständnis in Fragen der Sach- und Bauzuweisung erzielt hatten. Die unterschiedliche Finanzierungs-Philosophie sei im Ergebnis durchaus vergleichbar, so dass sich für die sechs Gemeinden nichts Grundlegendes ändern werde.

Anders sieht es im Bereich der Stellenplanung für Hauptamtliche aus. Am Ende des Planungszeitraums 2013-2016 müssen im Brookmerland höchstwahrscheinlich ca. 75.000 Euro eingespart werden - Mittel im Umfang einer vollen Pfarrstelle. Sup. Dr. Voges betonte nachdrücklich, dass dieses Einsparvolumen auch dann zu erbringen sei, wenn der bisherige Kirchenkreis Emden fortbestehen würde: "Das hat mit dem Wechsel zum Kirchenkreis Norden nichts zu tun."

Der Wechsel eröffnet allerdings positive Perspektiven: Durch die Zugehörigkeit zum Kirchenkreis Norden wird es möglich, das  erfolgreiche "Norder Modell" auch auf die Gemeinden des Brookmerlandes anzuwenden, um tatsächliche Stellenkürzungen zu vermeiden. Im Kirchenkreis Norden ist es bisher nämlich schon in sechs Gemeinden gelungen, sämtliche Stellenkürzungen durch eine teilweise Eigenfinanzierung aufzufangen. Auf zwei Euro aus der Gemeinde (z.B. Förderkreis, Förderverein, Spenden und Kollekten) zahlt der Kirchenkreis einen Euro aus seinem Innovationsfonds dazu. Dornum/Resterhafe (Co-Finanzierung einer Viertel Pfarrstelle), Baltrum (Halbe Pfarrstelle), Juist (Halbe Kantorenstelle), Krankenhausseelsorge (Viertel Pfarrstelle), Berumerfehn (Viertel Pfarrstelle) und Ludgeri-Norden (Viertel Diakonenstelle) haben vorgemacht, wie das geht...

Selbstverständlich blickten alle Anwesenden mit gemischten Gefühlen in die Zukunft: Offensichtlich wird es nur mit außergewöhnlichem Einsatz möglich sein, den Fortbestand des hauptamtlichen Personals (und der eigenständigen Kirchengemeinden) zu sichern. Andererseits sah niemand eine halbwegs realistische Alternative, will man nicht von vornherein auf eine komplette Stelle verzichten und die pastorale Arbeit einer Kirchengemeinde auf die gesamte Region verteilen.

So vereinbarte die Runde, den skizzierten Weg weiter zu bedenken. Am Freitag, 4. Juni 2010, sollen dazu alle Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher  des Brookmerlandes eingeladen werden. Unter der Leitung beider Superintendenten wird dann die Stellenplanungs-Situation und ihre mögliche Bewältigung den Gemeindeleitungen vorgestellt.