Neues Kirchenamt: Ostfriesen als Vorreiter

Aurich, 18. Juni 2010

Einweihung in Aurich - KKA Norden wird 2013 dorthin umziehen

Als die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers 2005 auf Grund von Sparmaßnahmen beschlossen hatte, die 42 Kirchenkreisämter bis zum Jahre 2020 auf 21 zu reduzieren, haben die Ostfriesen als erste begonnen, sich mit der Zusammenlegung der Kirchenkreise zu beschäftigen und Alternativen zu entwickeln. Oberkirchenrat Adalbert Schmidt aus dem zuständigen Baudezernat des Landeskirchenamtes brachte das größte Lob, das es aus Hannover geben könnte und sagte zum Neubau des Kirchenamtes an der Julianenburger Straße 2 in Aurich mit einem Lächeln auf den Lippen: „Nicht schlecht gemacht!“ Den Ostfriesen werde nachgesagt, sie seien langsam und rückständig. So sei es aber nicht, denn die Kirchenkreise in Ostfriesland hätten als erste reagiert und Zukunftsperspektiven entworfen. Sie seien zum Vorbild für andere Kirchenkreise geworden, so Schmidt.

Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Aurich habe Vorbildcharakter, über die sich Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst ebenso freute. Äußerlich kommt das nun in der Lage des Gebäudes zum Ausdruck. Es liegt Innenstadt nah und ist in der Nähe der Ostfriesischen Landschaft, des Schlosses und der städtischen Verwaltung errichtet worden.

Die Einweihung begann mit einem Gottesdienst in einem Zelt auf dem neuen Parkplatz, der zukünftig gemeinsam von der Stadt und von den Besuchern des Kirchenamtes genutzt werden kann. Den Gottesdienst gestalteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kirchenamtes, die Superintendentin des Harlingerlandes Angela Grimm, der stellvertretende Superintendent in Aurich Pastor Rainer Münch und der Kirchenamtsleiter Holger Dierks. Der Posaunenchor aus Spetzerfehn verbreitete einen fröhlich-festlichen Klang.

Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr hielt die Festpredigt. Mit einem Bibelwort aus dem ersten Petrusbrief stellte er die Aufgaben der Kirchenverwaltung unter Gottes Wort: „Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jede und jeder mit der eigenen besonderen Gabe.“ Eine Kirchenverwaltung sei kein Selbstzweck, sondern habe dienende Funktion. Die künftig 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes würden mit ihren Gaben 80 Kirchengemeinden mit 163 000 Mitgliedern unterstützen, damit die gute Botschaft von Gottes Liebe in dieser Welt Platz bekomme. Bis 2013 werden Gemeinden aus den vier Kirchenkreisen Aurich, Harlingerland, Emden und Norden als Evangelisch-lutherischer Kirchenkreisverband Ostfriesland-Nord unter einem Dach versammelt sein. Als Zeichen dafür waren die vier Superintendenturen an der Einweihung des Amtes beteiligt, die im Anschluss an den Gottesdienst vom Landessuperintendenten vorgenommen wurde.

Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke aus Bückeburg sprach ein Grußwort. Um als früherer Superintendent des Kirchenkreises Aurich die Kontakte zu stärken, lud er alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kirchenamtes zu einem Besuch seiner Landeskirche ein.