Nicht immer nur Finanzen: KKT zum Thema Seelsorge

Großheide, 11. Juni 2010

Leiterin der Palliativ-Station referiert im neuen Gemeindehaus Großheide

Für die Kirchengemeinde Großheide erfüllte sich ein Traum: Nachdem der Kirchenkreistag vor Jahren im alten Gemeindehaus-Saal zu Gast war und unter unzumutbarer Enge litt, konnte Pastor Thomas Riesebeck die Delegierten erstmals im großzügigen Neubau begrüßen.

Auch sonst setzte der Großheider KKT ein Zeichen - und zwar mit seiner Thematik: Im Zentrum ging es diesmal nicht um Stellenplanung und Finanzverwaltung, sondern um ein wirkliches Kernthema der Kirche: um den seelsorgerlichen Umgang und die würdige Betreuung von  Menschen an ihrem Lebensende. Die kürzliche Einweihung der ersten Palliativ-Station Ostfrieslands in der Norder Ubbo-Emmius-Klinik bot Anlass genug, die engagierte Leiterin Dr. Antke Hagena zu einem Referat einzuladen.

Gerne sagte sie zu - und erläuterte zunächst gut nachvollziehbar die grundlegende Unterscheidung von Hospiz (Unterbringung Sterbender bis zu ihrem Tode) und Palliativ-Station: Aufnahme von Menschen in der letzten Lebensphase mit dem Ziel, ihre Leiden zu lindern, sie möglichst schmerzfrei und "stabil" in den Kreis ihrer Familie nach Hause zu entlassen. Dabei zielt die gemeinsame Anstrengung von Ärzten und Pflegern, Seelsorgern und Psychologen nicht auf eine Gesundung, sondern auf die Ermöglichung eines als lebenswürdig empfundenen letzten Lebensabschnitts. Voraussetzung dafür ist die Fach-übergreifende Zusammenarbeit.

Selbstverständlich gibt es hier enge Berührungspunkte mit der engagierten Lebensbegleitung durch den Hospizverein. Besondere Nähe zur Arbeit der Palliativstation zeigt aber auch die Krankenhausseelsorge. Eindrücklich wurde dem Kirchenkreistag vor Augen gestellt, wie sehr das in der Palliativ-Medizin gepflegte Menschenbild der christlichen Wahrnehmung des Menschen entspricht. So unterstrich das Referat von Frau Dr. Hagena die Bündnispartnerschaft von Krankenhaus und Kirche - die übrigens auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass der Kirchenkreis Norden Gründungsmitglied des neu gegründeten Fördervereins zur Unterstützung der Palliativstation ist.