Nichts geht mehr ohne jugendliche "Teamer"!

Norden, 08. September 2010

KU: Sönke von Stemm (RpI Loccum) gibt Impulse für die Kirchenkreiskonferenz

Neue Wege in der Konfirmandenarbeit waren schon häufiger Thema in der Konferenz aller Pastorinnen und Pastoren, Diakoninnen und Diakone des Kirchenkreises Norden. Diesmal ging es vor allem darum, die Arbeit mit Konfirmanden und Jugendlichen aufeinander zu beziehen: "NEVER WALK ALONE. Der Charme von ehrenamtlichen Jugendlichen in der Konfirmanden- und Jugendarbeit" lautete das Motto der Kirchenkreiskonferenz im September. Dazu hatte die Beauftragte für Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis Norden, Pastorin Ulrike Kirschstein (Norden-Ludgeri), den Referenten für Konfirmandenarbeit im Religionspädagogischen Institut Loccum, Pastor Sönke von Stemm, gewinnen können.

Von Stemm machte in seinem Impulsreferat Mut zu neuen Unterrichtsmodellen, die alle ein gemeinsames Merkmal haben: Nichts geht mehr ohne jugendliche "Teamer"! Erstaunlicher Weise sind laut Umfrage 24% der Konfirmierten bereit zu einer weiteren kirchlichen Mitarbeit. Es sei also durchaus angebracht, sinnvolle Aufgaben anzubieten, um diesen Jugendlichen entgegenzukommen. Umgekehrt wird deren ehrenamtlicher Einsatz unverzichtbar, um "auf Augenhöhe", in lebendiger Kleingruppenarbeit und mit erlebnispädagogischen Mitteln den Unterricht zu gestalten. Dieser Unterricht kann und soll dann allerdings alles andere als "normal" verlaufen: Gefragt sind Block-Modelle an Wochenenden, komplette Konfirmandenunterrichts-Seminare auf 14-tägigen Freizeiten - und nach wie vor das "Hoyaer Modell", bei dem die Eltern unter vorheriger pastoraler Anleitung Viertlässlern den Unterricht im Wohnzimmer erteilen. Ein weiterer Trend stimmte hoffnungsvoll: Jugendliche sammeln sich wieder gerne in Gruppen und Kreisen - eher selten im wöchentlichen Rhythmus, aber auf alle Fälle bei "verbindlichen" Treffen.

In Kleingruppen diskutierten die knapp 20 Mitglieder der Kirchenkreiskonferenz daraufhin den Istzustand in ihren Gemeinde und entwarfen miteinander Visionen für eine Fortentwicklung der Konfirmandenarbeit. Dass die Verzahnung von Konfirmanden- und Jugendarbeit sinnvoll und zukunftsträchtig ist, leuchtete dabei allen ein. Es wird darum gehen, in jeder einzelnen Gemeinde eine Athmosphäre zu schaffen, in der sich Jugendliche schon als Konfirmanden wohlfühlen: in den sonntäglichen Gottesdiensten wie im wöchentlichen Gemeindealltag. Dabei dürfte die Musik eine entscheidende Rolle spielen, aber auch die Möglichkeit, "Kirche" im Miteinander als lebendige Einrichtung zu erleben. Sönke von Stemm augenzwinkernd: "Die Konfirmanden müssen wissen, worauf ihr Dabeisein später hinausläuft - man stelle sich vor, in der Fußball-C-Jugend von Hannover 96 hätten die Jugendlichen allein die `Alten Herren´ vor Augen..."